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Projektskizze einer Waffenentwicklung der Kategorie III: Der Hawking Projektor


(c) Michael Gebinoga 20.04.2000

Die Entwicklung wird vorerst als "Hawking Projektor" bezeichnet. Bei dem Hawking Projektor handelt es sich um eine überlichtschnell wirksam werdende Waffe, deren Wirkungsprinzip sich aus der Namensgebung ableiten läßt. Der Astrophysiker Stephen W. Hawking hat im Jahr 1975 AZ den Effekt bei der Untersuchung Schwarzer Löcher beschrieben. Es zeigte sich, dass Schwarze Löcher nicht vollständig "schwarz“ sind, sondern dass sie aufgrund von Quanteneffekten Energie abstrahlen. Diese Energieabstrahlung hängt mit der Entstehung virtueller Teilchen in der Nähe Schwarzer Löcher zusammen und die Energieabstrahlung nimmt zu, je kleiner das Schwarze Loch wird. Große Black Holes haben eine extrem geringe Strahlung und damit verbunden eine sehr hohe Lebensdauer. Mikroskopisch kleine Schwarze Löcher hingegen - mit Massen zwischen einigen Millionen und einigen tausend Tonnen und einem damit zusammenhängenden Schwarzschildradius von einem Attometer (1x10-18 m) und kleiner  - verdampfen fast schlagartig und die Restmasse wird vollständig in Strahlungsenergie (hauptsächlich Gammastrahlung) umgesetzt. Zur Erinnerung sei kurz erwähnt, dass ein Proton einen Durchmesser von etwa einem Femtometer (1x10-15 m) hat. Einige Formeln zeigen auf, welche Strahlungszeiten und Temperaturen man bei Black Holes abhängig von der Masse erwarten kann.

Formeln und Parameter:

MSol : Sonnenmasse = 2x1030 kg
m: Masse (kg)
g: Gravitationskonstante = 6.67x10-11 (m3/kg s2)
c: Lichtgeschwindigkeit = 3x108 (m/s)

Diverse Formeln

Rbh: Radius eines Black Holes bzw. sein Schwarzschildradius in Meter (m)
tbh: Lebensdauer eines Black Holes in Sekunden (s)
Tbh: Strahlungstemperatur (Hawking Strahlung) eines Black Holes in Kelvin (K)

Es ist ersichtlich, dass Schwarze Löcher mit Mindestmassen von Sonnen sehr kalt und sehr langlebig sind. Ein Black Hole von beispielsweise fünf Sonnenmassen würde folgende Eigenschaften aufweisen:
Rbh: 14800 m
tbh: ca. 4x1064 Jahre!
Tbh: 1.2x10-8 K

Wird keine weitere Masse zugeführt, so würde ein normales Black Hole mit der Zeit abdampfen. Erst wenn die Restmasse nur noch sehr klein ist, kommt es zu dramatischen Effekten. Schwarze Löcher von Massen im Bereich von einigen hundert bis hunderttausend Tonnen würden dann völlig andere Eigenschaften aufweisen. In Tabelle 1 wurden mikroskopische Black Holes aufgeführt, die die entsprechenden Massen besitzen. Bei dem Black Hole mit einer Masse von 200 000 Tonnen handelte es sich um eine NUGAS Ladung, bei der ein entsprechender Gravitationskollaps induziert wurde.

Masse (t) 

100 

1000 

10000 

200000 

Radius (m) 

1.5x10-22

1.5x10-21

1.5x10-20

3x10-19

Lebensdauer 

1.3e-5 s

0.013 s

12.5 s

27.7 h

Temperatur (K) 

1.2x1018

1.2x1017

1.2x1016

6x1014

Energieäquivalent 

ca. 2000 Gt TNT

ca. 20000 Gt TNT

ca. 200 Tt TNT

ca. 4300 Tt TNT

Tabelle 1: Lebensdauer und Strahlungstemperatur mikroskopischer Schwarzer Löcher

In Abbildung 1 wurden die Zeit und Strahlungstemperaturen in Abhängigkeit voneinander aufgetragen. Wie zu erwarten war, zeigte sich, dass die Temperatur mit sinkender Lebensdauer überexponentiell ansteigt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass Black Holes mit Massen zwischen zehn Millionen und einer Milliarde Tonnen als "Quelle der Kraft" dienen können, wie sie bei den heliotischen Bollwerken eingesetzt wurden.
Temperatur zeit Diagramm Abbildung 1: Abhängigkeit der Strahlungstemperatur von der Lebensdauer eines mikroskopisch kleinen Black Holes

Waffentechnische Details

Kurzbeschreibung:
Bezeichnung: Hawking Projektor
Waffentyp: Überschwere Waffe der Kategorie III (Hyperwaffe)
Reichweite: 20 - 22 Mio km (ca. 70 Lichtsekunden)
Geschwindigkeit: überlichtschnell
Wirkungsprinzip: kollabierende Mikro-Black-Holes
Äquivalente Energiefreisetzung: 2000 Gigatonnen bis 4000 Teratonnen

Beschreibung des Wirkungsprinzips:

Die Entwicklung dieser Waffe ist nahezu eine zwangsläufige Schlußfolgerung aus verschiedenen Forschungsgebieten, mit denen sich terranische und extraterrestrische Wissenschaftler beschäftigt haben. Obwohl das zugrundeliegende Wirkungsprinzip schon seit mehreren tausend Jahren bekannt ist, waren doch Forschungen an verschiedenen Projekten notwendig, um die Rahmenbedingungen für diese Waffe zu liefern. Folgende Entwicklungen und Technologien standen Pate bei dem Hawking Projektor:

Weitere Ähnlichkeiten fanden sich bei den noch nicht abgeschlossenen Arbeiten zum Transformpulsator und bei dem Selphyr-Fataro-Gerät. Letztere Waffe konnte nicht wieder rekonstruiert werden, jedoch zeigte sich bei den Testläufen, dass die Wirkungsprinzipien beider Waffen gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Weiterhin scheint es Beziehungen zwischen Mikro-Black-Holes und den "Quellen der Kraft" der Baolin-Nda zu geben. Es ist zur Zeit mit galaktischer Technologie noch nicht möglich, die ultrastrahlenden Black Holes in dieser Weise zu nutzen.

Im Teststadium war das Ausgangsprojektil für den Hawking Projektor in den meisten Fällen eine NUGAS Kugel von 100 t (Volumen der Protonenballung ca. 3 mm3). Der Prototyp konnte Wirkungskörper von bis zu 2000 t abstrahlen. Das Projektil wird über einen Entmaterialisator in einem abgeschlossenen Hyperstrukturfeld abgestrahlt (vergleichbar einer Ladung für eine Transformkanone). Die Zielanpeilung erfolgt vergleichbar der Transformkanone, jedoch ist der Zielmaterialisator mit einem modifizierten Metagravprojektor gekoppelt. Durch diese Kopplung wird erreicht, dass am Zielort die Protonenballung einen Gravitationskollaps erleidet und zum mikroskopischen Black Hole mit einem Durchmesser von 3x10-22 m oder einem zehnmillionstel eines Protons implodiert. Aufgrund seiner geringen Masse ist dieses Mikro-Black-Hole hochgradig instabil und detoniert nahezu schlagartig (siehe dazu Tabelle 1). Vergleichsmessungen verschiedener Massen zeigten an, dass die Lebensdauer den theoretischen Werten entspricht und auch die Energiefreisetzung entsprach dem der Theorie. Bei größeren Massen zeigte sich ein exponentielles Anwachsen der Strahlungstemperatur mit sinkender Lebensdauer.

Anmerkung: Aufgrund der möglichen Stärke der Detonationen und der zum Teil über Stunden andauernden Strahlungsdauer würde sich eine derartige Waffe auch als Abschreckungswaffe gegen das Kristallimperium eignen. Im Test behielt die Energieballung den Fahrtvektor bei, den der Waffenträger beim Abschuß aufwies. Eine kollabierte NUGAS Kugel wie sie für Schwarzschild Reaktoren benutzt wird könnte aufgrund ihrer theoretischen Lebensdauer von über einem Tag bei einem Drittel Lichtgeschwindigkeit eine Distanz von zehn Milliarden Kilometern zurücklegen, was den Distanzen in Sonnensystemen entspräche.
Trotz der Stärke der Wirkung dieser Waffe läßt sie sich - aufgrund der hohen Dichte der NUGAS Kugeln - relativ kompakt ausführen. Der Prototyp der Waffe entsprach in seinen Abmessungen einer überschweren Transformkanone (Kaliber 6000 Gt), jedoch kann jetzt schon gesagt werden, dass im Rahmen einer Serienproduktion die Waffe über die Dimensionen der Transformkanone nicht herauswachsen wird. In den jetzigen Abmessungen sollte es zu einem späteren Zeitpunkt möglich sein die 200 kt NUGAS Kugeln zu verschießen. Bei der Verwendung größerer Massenballungen im Rahmen der Testläufe zeigte sich, dass es auch zu Strukturrißen kommen kann. 


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