PERRY-RHODAN-Kommentar 2385


DAS GULVER-DUO (II)


Als im Jahr 3459 die Planung zur Flucht von Mond und Erde durch die Schaffung des Sol-Kobold-Sonnentransmitters eingeleitet wurde, konnte ein erster Teil über das weitere Schicksal der Explorerschiffe geklärt werden. Am 1. August 3459 startete die CAGLIOSTRO nach Archi-Tritrans, wo am nächsten Tag die (automatische) Schaltstation PP-III entdeckt wurde, ein 450 Meter durchmessender und 120 Meter hoher Diskus (PR 667).

Während noch die Untersuchung anlief, materialisierte kurzfristig das Explorerschiff EX-8977 in der Transmitterzone, wurde jedoch schnell wieder abgestrahlt, ohne dass ein Funkkontakt hergestellt werden konnte. Direkt nach der Entmaterialisation verstofflichte allerdings die EX-1819 – und an Bord kam es zur Konfrontation mit den Yjancs, bei denen sich Fellmer Lloyd wegen eines Doppeleffekts der Gedankenimpulse an eine Symbiose erinnert fühlte: Bei aller Verschiedenartigkeit der Impulse scheint doch eine gewisse Harmonie vorzuherrschen. Es gibt offenbar keine Konflikte zwischen beiden organischen Ausstrahlungseinheiten. (...)

Eigentlich waren es zwei Köpfe, denn aus dem Haarschopf des Mannes, der gerade aufgetaucht war, ragte ein faustgroßer Klumpen mit einem leuchtenden gelben Auge darin (...) Der Mann oder das Ding trat jetzt auf eine kleine Lichtung, so dass die drei Eindringlinge ihn in voller Größe sehen konnten. Auf dem Rücken des Mannes saß wie aufgepfropft ein unförmiges Wesen.

»Symbiose«, murmelte Lloyd (...)


»Sie haben uns entdeckt, wissen aber offenbar nicht, wo sie uns einordnen sollen«, stellte Atlan fest. »Mir ist jetzt klar, warum sie nie zur Erde zurückgekehrt sind. Sie sind nur noch zur Hälfte Menschen. Ich bin sicher, dass sie sich auch geistig verändert haben.« (...) »Wie ist es passiert? Wer sind die Wesen, mit denen Sie eine Symbiose eingegangen sind?«

»Die Yjancs ...« (PR 667)

Nachdem Atlan und seine Begleiter den Explorer verlassen hatten, geriet dieser in den Einfluss des Ecksterns Gamma, wurde angezogen und verglühte.

Weil am 7. März 3460 das Erde-Mond-System nicht bei Archi-Tritrans ankam (PR 673), startete Atlan im Mai 3460 die Suche und flog an Bord der IMPERATOR VII nach Andromeda (PR 681 bis 683). Hier erhielt er im Gercksvira-Sonnenfünfeck die Daten der Graunzer über die Positionen der diversen lemurischen Sonnentransmitter (PR 682) und begegnete Ermigoa. Nach dem Tod der Zellaktivatorträgerin am 23. Mai 3460 begann der Rückflug zur Milchstraße (PR 683).

Beim Rückflug wurden die neu gewonnenen Daten der Graunzer verwendet, um dem Gulver-Duo einen Besuch abzustatten: Die Wahrscheinlichkeit, dass Erde und Mond vielleicht dort materialisiert sein könnten, war zwar ausgesprochen gering. Weil aber lange eine Verbindung zwischen Archi-Tritrans und dem Gulver-Duo bestanden hatte und das Leerraumsystem quasi ohnehin »auf dem Weg« lag, wollte Atlan sichergehen. Hinzu kam, dass bis dahin das weitere Schicksal der EX-8977 ungeklärt war.

Das Explorerschiff wurde im All treibend vorgefunden, sämtliche Besatzungsmitglieder waren tot: Sie hatten 3441 versucht, ihre in die Gewalt der Yjancs des Planeten Pacaty gefallenen – und dann selbst »mutierten« – Kollegen der EX-1819 zu befreien oder zu retten, diesen Versuch jedoch mit dem Leben bezahlt. Vielfach »pendelte« das Schiff seither zwischen Gulver-Duo und Archi-Tritrans hin und her, doch erst 3459 wagten es die Yjancs, die in der Doppelsonne die »unendlich große Gottheit Praehl« oder die »Augen des Großen Götzen Praehl« sahen, sich dem »Frevler« mit der EX-1819 zu nähern oder zu folgen – wurden dabei jedoch selbst abgestrahlt.

Die seinerzeitige Übernahme der Kontrolle über die Schaltstation PP-III von Archi-Tritrans beendete die Verbindung zum Gulver-Duo.
Ende Mai 3460 versuchten die Yjancs mit ihren Schiffen die IMPERATOR anzugreifen, wurden dabei jedoch vernichtet. Der Kontaktaufnahme mit den degenerierten Lemurnachkommen auf Neu-Lemur beschränkte sich – nachdem aus den analysierten Daten der EX-8977 die Wirkung der dortigen Lethargie-Strahlung bekannt war – »auf das Nötigste«, um nicht selbst diesem Einfluss zu verfallen. Aus diesem Grund wurde auch von einer detaillierten Untersuchung der lemurischen Anlagen oder einer Verwendung des Sonnentransmitters abgesehen ...

Fast 1500 Jahre später materialisierte als Folge des Hyperimpedanz-Schocks der Orellana-Kugelsternhaufen. Möglicherweise nicht die einzige unangenehme Überraschung – zumal die Rolle der Sphero und ihrer Spektralen Technik noch völlig ungeklärt ist.

Rainer Castor