PERRY-RHODAN-Kommentar 2326


DIE JÜLZIISH (I)


In der galaktischen Eastside gibt es an die 50.000 Welten, die von Jülziish-Völkern besiedelt sind, aufgeteilt in rund 2500 Nationen der »Blues«: unter anderem die Apasos, Gataser, Karr, Tentra, Latoser, Legnaler, Hanen, Tüftül – hinzu kommen Archimboiden, Garinachs, Gursüy, Mantam, Pager, Quicheramos, Raphahaches, Totingoniden, Tratzschoner, Weddonen, Tlyunosmun und viele andere mehr.

Die Einzelvölker standen bis zum Jahr 2328 unter der Herrschaft der Gataser. Nachdem es zwischen Terra und Gatas am 10. Mai 2328 zu einem Friedensvertrag gekommen war, kam es sofort zu ersten Scharmützeln der Jülziish-Völker untereinander. Spätestens nach dem endgültigen Zusammenbruch der gatasischen Hegemonie und der verheerenden Raumschlacht im Arkon-System – trauriger Höhepunkt war die Zerstörung von Arkon III – witterten die Kolonialvölker Morgenluft.

Ab dem Jahr 2329 weiteten sich die Auseinandersetzungen zu brutalen Bruderkriegen aus, die erbittert geführt wurden und sich über Jahrhunderte hinzogen. Vor allem die kleineren Blues-Sternenreiche spielten die großen Reiche gegeneinander aus, um mehr Einfluss zu gewinnen. Zeitweise war die Eastside der Galaxis ein einziges Schlachtfeld, in das sich Raumschiffe der humanoiden Völker nur im extremen Notfall wagten. Nicht einmal die Verdummungszeit durch den Schwarm stellte eine Zäsur dar.
Die Herrschaft der Laren dagegen brachte eine »bleierne Stille« über die Eastside, während es in der Zeit des ersten Galaktikums zu einem ersten friedlichen Aufschwung der Jülziish-Nationen kam. Der Aktivierung der Chronofossilien und dem Evolutionssprung der Jülziish folgten dagegen wiederum die Dunklen Jahrhunderte der Monos-Diktatur, die den Jülziish-Völkern einen Absturz in die tiefste Bedeutungslosigkeit bescherten. Ohne den Kontakt untereinander ging der Sinn für den Zusammenhalt bereits nach wenigen Generationen verloren; die Raumfahrt war verboten, die Bevölkerung ging überall zurück.
Erst nach dem Tod von Monos kam es ab Mitte des zwölften Jahrhunderts NGZ zu einem zunächst zaghaften Aufschwung. Die Völker der Milchstraße standen vor einem Scherbenhaufen, allen voran die Jülziish. Es gab fast keine Raumschiffe mehr, die Wirtschaft war komplett zusammengebrochen. Wie alle anderen auch begannen die Jülziish mit dem mühseligen Aufräumen und der Aufarbeitung. Ein erstes Fazit sah alles andere als rosig aus: Die Bevölkerung war extrem zurückgegangen. Seitdem kam es aber zu einem ständigen Fortschritt, der der zentrale Jülziish-Welten wie Gatas zu wichtigen Zentren der Galaxis werden ließ.

Um das Jahr 1230 NGZ gehören Teile der Jülziish zu den Mitbegründern des Forums Raglund, benannt nach dem Planeten Raglund, auf dem sich das nach ihm benannte Forum fortan regelmäßig traf. Hier kamen die Nichthumanoiden der Milchstraße zusammen – neben Jülziish auch Unither, Cheborparner, Topsider, Volater und viele andere. Ebenso gehörten Eastside-Völker wie die Akonen und Báalols dazu, die sich weder der LFT noch dem Kristallimperium anschließen wollten. Das Forum Raglund war kein festes Bündnis, schon gar kein Imperium. Man traf sich lediglich, um gegenüber den beiden großen Machtblöcken nicht unorganisiert und bedeutungslos dazustehen, intern gab es heftige Streitigkeiten.
Im Verlauf des 13. Jahrhunderts NGZ erfasste viele zuvor eher unbedeutende Jülziish-Nationen ein verstärkter Expansionsdrang, dem wiederum Gataser, Apasos, Tentra und andere nicht nachstehen wollten. Tausende in der Monos-Dikatur verwaiste Welten wurden erneut besiedelt, darüber hinaus neue erschlossen. In vielen Fällen wurde hierbei voll auf die hohe Vermehrungsrate gesetzt (nach einer Tragzeit von nur drei Monaten können weibliche Jülziish sieben bis acht Nachkommen zur Welt bringen).

Bereits am 26. Februar 1289 NGZ begann ein Geheimtreffen; in der fünf Tage dauernden Sitzung wurden die neuesten Waffensysteme aus den Werkstätten von Apas, Roost und Karrjon vorgestellt. Es wurde beschlossen, sich so schnell wie möglich von den Akonen, Báalols und Aras im Forum zu lösen. Als Beauftragter des wissenschaftlichen Rates der Tentra nahm auch der Unterassistent Zym Kirzay an dem Treffen teil (PR 2036). Zwölf Nationen erklärten gemeinsam, dass die neu zu entwickelnde »Goldene Technik« die Völker der Jülziish aufeinander zuführen und zur treibenden Kraft der Milchstraße machen sollte.

Rainer Castor