PERRY-RHODAN-Kommentar 2239


FRIEDENSFAHRER?


Der Abstecher der TRAJAN ins seit Jahrtausenden vermutlich nicht mehr besuchte, in alten arkonidischen Katalogen unter der Bezeichnung Devolter aufgeführte System bescherte einige Überraschungen. Nicht nur, dass auf dem Planeten Devolter II die Begegnung mit den »verschollenen« Algorrian und ihrer inzwischen geborenen Kinder stattfand. Es musste auch zur Kenntnis genommen werden, dass sich hier ein Bahnhof der Friedensfahrer befindet.

Der Roboter Cashibb, der sich als »Wächter« des Bahnhofs bezeichnete, gab klar zu verstehen, dass die USO-Spezialisten nicht als Feinde betrachtet würden, aber dennoch ihre Anwesenheit auf Devolter II nicht erwünscht sei. Und auch die Begegnung mit dem Wesen, das sich in der Sprache der Mächtigen als Megthan Urthian vorstellte, warf mehr Fragen als Antworten auf.

Allerdings verriet er, dass er unterwegs zur Galaxis Erranternohre sei, wo sein Eintreffen bereits dringend erwartet werde – weil von seiner Ankunft Millionen Leben abhingen. Eine Auskunft, die man glauben kann oder auch nicht – aber es ist immerhin jene Galaxis, in der einst die Kosmischen Burgen stationiert waren und in der sich die angeblich erlöschende Materiequelle GOURDEL sowie die Materiesenke JARMITHARA befinden.

Das ist bedeutsam genug. Mehr noch, wenn wir die Auskünfte der Algorrian hinzunehmen, nach denen die Friedensfahrer eine intergalaktische Organisation sind, die im Bereich der Galaxien Erranternohre, Norgan-Tur und Tschuschik wirkt, aber auch in der Milchstraße sowie teilweise bis zum Mahlstrom der Sterne, weil sich entlang dieser Zone die Bahnhöfe der Friedensfahrer befinden – einer Zone, die von der Universalen Schneise im Kern sowie der Quartalen Kraft, die sich von dort ausbreitet, gebildet wird.

Was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, ist unklar. Die genannten Punkte entlang der Zone lassen jedoch aufhorchen, denn sie sind uns bereits in anderem Zusammenhang begegnet (PR-Roman 2180). Nachfolgend die Hintergründe, wie sie schon in den PR-Kommentaren 2186 und 2187 aufgezeigt wurden:

3.308.757 Jahre vor Christus tobte in direkter Nachbarschaft der Galaxis Erranternohre ein Krieg, eine Auseinandersetzung in Zusammenhang mit der Materiequelle GOURDEL. Vordergründiger Anlass der Entwicklung war, dass die Kosmokraten GOURDEL veranlasst hatten, als weiterer »Machtfaktor« in die für sie ohnehin schon wichtige Sterneninsel »überzusiedeln« – denn entstanden war GOURDEL aus ihrer weit entfernten Mächtigkeitsballung.

Als Reaktion setzten die Chaotarchen die Materiesenke JARMITHARA »in Marsch«, die, ebenfalls nicht in Erranternohre entstanden, ein Gegengewicht zur Materiequelle bilden sollte. In dem parallel hierzu stattfindendem Krieg trafen Chaotender und Kosmische Fabriken aufeinander, die Auseinandersetzung endete mit einem Patt: Zwei Chaotender – darunter der 36. ZENTAPHER – und zwei Fabriken wurden vernichtet. Seither zeichnete sich Erranternohre durch die besondere Situation aus, dass in einer intakten Galaxis gleichzeitig eine Materiequelle und eine Materiesenke vorzufinden waren.

Der Hintergrund war, dass THOREGONS Aktivitäten den Grund lieferten, darauf zu reagieren – genau das war nämlich der Anlass, weshalb GOURDEL überhaupt in Erranternohre »in Position« gebracht wurde. Sieben der neun »Auslässe« der Materiequelle wurden auf den Mahlstrom ausgerichtet und die Materiequelle selbst »aufgedreht«. Allerdings blieb die Wirkung gleich null – einmal davon abgesehen, dass sich im Bereich der nicht auf das Erste Thoregon ausgerichteten Auslässe als Nebenwirkung eine Art »toter Winkel« bildete. Diesen nutzte später Bardioc zum Verstecken der PAN-THAU-RA aus, da sich die Galaxis Tschuschik alias Algstogermaht exakt auf der Verlängerung Mahlstrom-Erranternohre-Milchstraße befand.

Weil die Versetzung des Sporenschiffes PAN-THAU-RA in den Hyperraum nicht ganz gelang und die Sporengefahr schließlich für die Kosmokraten »ganz konkret« wurde, sahen sie sich etwa 200.000 Jahre vor Christus »gezwungen«, die Materiequelle GOURDEL zu drehen und auf das Sporenschiff auszurichten. Fortan befand sich die PAN-THAU-RA nicht mehr im »toten Winkel«, sondern im »Abstrahlbereich« aller neun Auslässe. Als Sekundäreffekt entstanden der weiße Jetstrahl mit »Richtung auf die Milchstraße« und später, beim weiterem »Aufdrehen«, unter anderem die Weltraumbeben in der Milchstraße.

Fortan lag also der Mahlstrom im »toten Winkel«, doch auf der Gesamtdistanz Mahlstrom-Tschuschik war gewissermaßen eine »Bahn markiert« – die Universale Schneise ...?

Rainer Castor