Die 1800-Meter-Kugel besteht aus einem durchgängig fünf Meter starken Wabenverbund-Zellensystem aus hochfestem, beschussverdichtetem rötlich blauem Ynkonit in Kombination mit exotischen Ultraleicht-Keramik-Faserverbundstrukturen in fünfschaliger Sandwich-Panzerbauweise. Die zusätzliche Aussteifung der ausgeschäumten Wabenstruktur verfügt über integrierte Projektoren zur Schwingungs- und Vibrations-Absorption.
Die drei Schichten der eigentlichen Ynkonit-Außenpanzerung zu je zehn Zentimetern Dicke machen unter Standardgravitation allein schon rund 100 Millionen Tonnen aus. Ynkonit ist eine Legierung aus Ynkelonium und Terkonit mit einer Dichte von 33,5 Gramm pro Kubikzentimeter; es erreicht die 30fache Festigkeit von Terkonit und einen Schmelzpunkt von etwa 100.000 Grad Celsius.
Es handelt sich um ein kohäsionsverstärktes, hyperenergetisch aufgeladenes Hybridmaterial, bei dem eine zusätzliche pseudomaterielle Hyberbarie-Konzentration maßgeblich für die hohe Dichte des Materials verantwortlich ist und den Herstellungsprozess zu einem extrem energieaufwändigen Verfahren macht.
Bei der ergänzenden Kristallfeldintensivierung des Verbundmaterials kommt eine energieaufwändige Methode der hyperenergetischen Aufladung zum Einsatz, mit der auch Metallplastik oder andere Materialien zusätzlich verstärkt und insbesondere gegen Desintegratorbeschuss gesichert werden können. Die künstliche Intensivierung der Kohäsionskräfte – dem durch gegenseitige Anziehung hervorgerufenen Zusammenhang zwischen den Molekülen eines Körpers – verleiht dem Material besondere Härte, Festigkeit und eine hohe Temperaturbeständigkeit.
Hinzu kommt eine mit Howalgonium dotierte transparente Stealth-Außenhautbeschichtung, die bis zu einem gewissen Grad der konventionellen wie hyperphysikalischen Antiortung dient. Es bleibt abzuwarten, wie wirksam das Antiortungs-System angesichts der erhöhten Auslaugung der Hyperkristalle ist.
Aus Sicherheitsgründen wird nicht allein auf die normalerweise eingesetzten Lande-Kraftfeldpolster vertraut, sondern es gibt Teleskoplandestützen. Bei diesen handelt es sich um insgesamt 16 elektromagnetisch wie auch hydraulisch bis auf 150 Meter ausfahrbare Säulen, deren Auflageflächen einen Durchmesser von 50 Metern besitzen. Antigravfeldröhren sowie die 15 Meter breite und foliendünne, aus memorisiertem Ynkonit-Fluidblech bestehende Bodenrampe gestatten den Zugang zum Schiff.
Die Rampe bildet im eingefahrenen Zustand eine Rolle, deren Material sich durch Aufladung per Kristallfeldintensivierung infolge des Memoryeffekts selbständig innerhalb weniger Sekunden abwickelt, mit der Streckung Glätte und Festigkeit gewinnt und – vom fluoreszierenden Kraftfeld umhüllt, das auch dem Transport in der Art einer Gleitbandes dient – die volle Länge bei rund fünfhundert Metern erreicht und somit etwas über den von den Landebeinen markierten Kreis hinausragt.
Die insgesamt 18 Hauptdecks von je 100 Metern Höhe sind in Etagen mit einer Standardhöhe von fünf Metern untergliedert; die Gesamtdeckzahl beträgt also 360. Durch zwei Meter dicke Deckschichten stellt jedes Hauptdeck eine in sich geschlossene Scheibe mit Panzerfunktion dar; der Übergang von einer zur anderen erfolgt nur über Schleusen, die auch die Vertikal-Antigravschächte betreffen. Die Hauptzentrale auf Deck 9 und 10 im Zentrum der 150-Meter-Zentralkugel entspricht in Design und Größe der der alten ENTDECKER (siehe Datenblatt in PR 2084).
Es gibt keinen zentralen Achslift oder Antigravschacht, sondern vier solcher Hauptverbindungen, die die Peripherie der Zentralkugel tangieren. Zu jeder Verbindung gehören neben den eigentlichen Schachtröhren solche mit kraftfeldgestützt-elektromagnetischen und mechanisch betriebenen Expressliften sowie für den Notfall Wendeltreppen und Leiterschächte. Prallfeldgleitbänder und rein mechanische Rollbänder dienen dem schnellen Horizontaltransport.
Holooptische Systeme und Prallfelder sind wie Klein-Fusionsreaktoren dezentral über das ganze Schiff verteilt und können je nach spezifischer Anforderung zum Einsatz kommen. Hinzu kommen diverse rein mechanische Systeme, die sogar bei totalem Energieausfall noch ein Minimum des Betriebs sicherstellen – also hydraulische Notfall-Handkurbeln an sämtlichen Schotten; Notbeleuchtung auf der Basis selbstleuchtender Bakterienkulturen; kabelgebundene Kommunikationssysteme und so weiter.
Selbstverständlich verfügen die neuen ENTDECKER-Einheiten ausschließlich über eine positronische Steuer-, Regel- und Kontrolltechnik
Rainer Castor