PRTF - Perry Rhodan Technik Forum


Müonische Kaltfusion


(c) Holger Logemann, 25.01.98

Inhalt:

1. Quellenmaterial zur kalten Fusion / müonische Kernfusion
1.1 kalte Fusion (Isaac Asimov)
1.2. H-K-Bombe des Westblocks, 1971 A.D.(Perry Rhodan)
1.3. Elementarteilchen, die heute als gesichert gelten (Auszug)
1.4. Kohlenstoff-Zyklus und D-D-Reaktion
1.5. Deuterium und Tritium

2. Kaltfusion in der Perry Rhodan Technik
2.1. korrekte Bezeichnung für arkonidischen Fusionsmeiler
2.2. Wiederspruch Deuterium-Kaltfusion und Kohlenstoff-Zyklus
2.3. Massenvergleich Wasserstoff / Deuterium / müonisches Deuterium
2.4. Dichtevergleich Wasserstoff / Deuterium / müonisches Deuterium
2.5. Bestimmung Katalysgrad von müonischem Deuterium
2.6. Bestimmung Energieausbeute

3. Zusammenfassung


Kalte Kernfusion ist in der PR-Technik zweifach von Bedeutung.

1. Quellenmaterial zur kalten Fusion / müonische Kernfusion

1.1 kalte Fusion (Isaac Asimov)

Energie aus der Kernfusion (oder Verschmelzung) könnte zum Segen für die Menschheit werden. Als Brennstoff benötigt man dazu nicht, wie bei der Kernspaltung, das relativ seltene Uran oder Thorium, sondern es genügt Deuterium ("schwerer Wasserstoff"), von dem im Meer unzählige Tonnen vorhanden sind. Die Kernspaltung kann uns noch Jahrtausende ausreichen, die Fusion aber Jahrmilliarden.
Wichtiger ist aber, daß bei der Fusion viel weniger an radioaktivem Abfall anfällt und, anders als bei der Kernspaltung, keine große "kritische Masse" notwendig ist. Mit einer großen kritischen Masse kann es zu einem Niederschmelzen des Kerns kommen, das heißt, ein Kernreaktor kann außer Kontrolle geraten und nach unten durchbrennen. Die Fusion kann jeweils mit mikroskopisch kleinen Mengen an Deuterium durchgeführt werden. Selbst wenn es einem entwischt, kommt es nur zu einem verhältnismäßig leisen Knall, mehr nicht.
Mit der Fusion hat man einen reicheren Vorrat an energie, und vermutlich einen, der weitaus sicherer ist. Wenn es gelingt, die Verschmelzung technisch in den Griff zu bekommen, sind unsere energieprobleme gelöst - und zwar für immer!
Aber es gibt einen Haken (wann nicht?). Man sucht zwar schon seit jahren nach einer Lösung, gefunden hat man sie aber noch nicht. Das Problem besteht darin, daß man bei der Kernverschmelzung einen Atomkern in einen anderen eindringen lassen muß. Atomkerne sind aber alle positiv elektrisch geladen, und positive Ladungen stoßen sich ab.
Wenn wir uns also bemühen, Wasserstoffkerne zusammenzupressen, versuchen sie mit aller Kraft, sich aus dem Weg zu gehen. Wollen wir nun unseren Willen durchsetzten und den ihren brechen, müssen sie mit einem mächtigen Stoß zusammengedrückt werden. um dies zu erreichen, muß man den Wasserstoff so stark erhitzen, daß die Kerne sich sehr schnell bewegen (je höher die Temperatur, desto schneller die Bewegung) und ihnen keine Zeit mehr zum Ausweichen bleibt. Eine milde Wärme tut es nicht; notwendig sind mehrere 10 Millionen Grad.
Kernfusion findet im Zentrum der Sonne statt, wo die Temperatur 15 Millionen °C beträgt. Das Zentrum der Sonne ist dem Gewichtsdruck der äußeren Sonnenschichten ausgesetzt, was die Atome zusätzlich zusammenpreßt; die Temperatur und der Druck ergänzen sich hier in ihrer Wirkung.
Es gibt keine Möglichkeit, hier auf der Erde einen Druck zu erzeugen, wie er im Mittelpunkt der Sonne herscht, so müssen wir zum Ausgleich wenigstens die Temperatur weiter erhöhen. Man wird dabei vielleicht mehrere hundert Millionen Grad erreichen müssen. Bereits seit 35 Jahren versucht man, die Temperatur hoch genug zu treiben, aber bislang ist es noch nicht gelungen.
Gibt es vielleicht doch eine Möglichkeit, Kernfusion bei niedrigen Temperaturen durchzuführen? Ist eine wirklich kalte Kernverschmelzung völlig ausgeschlossen? Nicht unbedingt. Bei niedrigen Temperaturen wird der Kern jedes Wasserstoffatoms durch ein Elekton im äußeren Ring abgeschirmt. Durch die Elektronen können sich die Atomkerne nicht einmal nähern, geschweige denn miteinander verschmelzen.
Hier ist aber von gewöhnlichen Elektronen die Rede. Es existiert ein anderes Teilchen, ein sogenanntes Müon, das in jeder meßbaren Weise dem Elektron, genauer gesagt 207mal so schwer. Man weiß zwar nicht, wozu es da ist und warum es so viel schwerer ist als ein Elektron, wenn es ihm sonst in allen Punkten gleicht. Aber es existiert.
Ein Elektron gleicht ein Proton aus, den Kern eines gewöhnllichen Wasserstoffatoms. Ein Müon auch kann es also auch. Warum nich?
Es ist schließlich nur ein schweres Elektron. Dabei kommt ein müonisches Atom zustande. Aber das Müon ist 207mal schwerer als ein Elektron und umkreist den Kern somit auch 207mal näher. Ein müonisches Atom ist kaum größer als der winzige Kern selbst. Unter bestimmten Bedingungen kreist ein Müon sogar um zwei Wasserstoffkerne und bringt diese auch bei gewöhnlicher Zimmertemperatur sehr nahe zusammen.
Das ist insbesondere dann von großem Nutzen, wenn einer der beiden Wasserstoffkerne Deuterium ist und der andere Tritium (eine noch schwerere Form von Wasserstoff). Deuterium und Tritium verschmelzen sehr viel leichter miteinander als zwei Deuteriumatome, und wenn sie von einem Müon zusammengehalten werden, braucht man dazu nur gewöhnliche Raumtemperatur. Nach der Verschmelzung vertabschidet sich das Müon und umkreist anschließend ein anderes Paar von Atomkernen (Deuterium und Tritium). Ein Müon könnte im Durchschnitt die Verschmelzung von 150 Atomkernpaaren zuwege bringen.
Natürlich gibt es die üblichen Haken. Tritium ist radioaktiv und kommt in der Natur nur in Spuren vor. Man müßte es also künstlich herstellen, und das ist keine leichte Aufgabe. Eine noch heiklere Angelegenheit sind aber die Müonen. Künstlich erzeugtes Tritium zerfällt nach durchschnittlich zwölf Jahren. Müonen halten dagegen nur 2 Millionstel einer Sekunde; sie müßten laufend produziert werden. Und schließlich: Selbst 50 Verschmelzungen pro Müon reichen nicht aus; man wird Verfahren entwickeln müssen, um eine höhere Stückzahl zu erreichen. Diser Aufgabe widmet sich das Rutherford Laboratory im englichen Oxford.
Selbst wenn es gelingen sollte, die Temperatur so hoch zu treiben, daß sie eine konventionelle Fusion zuläßt: Ein kühlerer Weg würde sich auszahlen - sofern er zu finden ist. Auf lange Sicht wird er praktikalbler und viel billiger sein."

Isaac Asimov, Grenzfälle der Naturwissenschaften - Neue Entdeckungen über den Menschen, seinen Planeten und das Universum. Knaur 4838, ISDN 3-426-04838-8, Originalausgabe (c) 1987, Seite 103

1.2. H-K-Bombe des Westblocks, 1971 A.D. (Perry Rhodan)

"Eine Hundert-Megatonnen-Fusionsbombe. Es ist vor drei Monaten erstmalig gelungen, das theoretisch ermittelte Prinzip der kalten Kernverschmelzung praktisch zu verwirklichen. Das bedeutet, daß wir bei der Zündung der neuartigen Bombe nicht mehr auf einen thermisch wirksamen Spaltstoff-Zünder angewiesen sind. Die Katalysbombe arbeitet mit mesonischen Atome. Es genügt ein rein chemischer Zünder mit einer Anregungstemperatur von nur 3865 Grad C, und die Kernreaktion beginnt."

K.H. Scheer. PR 3, 5.Auflage, Seite 25

1.3. Elementarteilchen, die heute als gesichert gelten (Auszug)

Mesonen: (Teilchen mit intermediärer Masse), Pionen und Kaonen

Teilchen  Symbol und Ladung  Masse  Halbwertszeit 
Elektron  e-  0.51 MeV  stabil 
Müon  m -  105.6 MeV  1.54x10e-6 s 
Grosses Universal Lexikon, (c) 1982 Honus, Seite 506K.H.

Scheer war das Prinzip der müonischen Katalysierung offensichtlich bekannt, er hat sich aber mit der Bezeichnung vertan.

1.4. Kohlenstoff-Zyklus und D-D-Reaktion

"Beim Kohlenstoff-Zyklus verläuft die Reaktion folgendermaßen:"

C12 + p > N13 > C13 + Betastrahlung
C13 + p > N14
N14 + p > O13 > N15 + Betastrahlung
N15 + p > C12 + He4

"Versuche zur Energiegewinnung aus Kernfusion für friedliche Zwecke zeigten gute Perspektiven. Von den mehr als 100 möglichen Reaktionen sind folgende Reaktionen am wichtigsten:" (restlichen Fusionsprozesse nicht berücksichtigt, das sie mit einem HHe-Meiler, d.h. H als Ausgangsbasis, und He als Fusionsprodukt nicht in Einklang zu bringen sind)
D + D > He3 + n + 3.25 MeV
"Da Tritium (T) radioaktiv und seine Gewinnung schwierig ist, kommt wahrscheinlich für den Fusionsprozeß nur die DD-Reaktion zur Energieversorgung in Frage."

Perry Rhodan Lexikon, (c) 1971 Erich Pabel, Seite 131

1.5. Deuterium und Tritium

"Ein Wassermolekül, das Deuterium enthält, wird als schweres Wasser bezeichnet. Da Deuterium die doppelte Masse normalen Wasserstoffs aufweist, liegen bei schwerem Wasser sowohl Gefrier-, als auch Siedepunkt höher als bei gewöhnlichem Wasser. Während letzteres bei 0°C gefriert und bei 100°C siedet, siedet schweres Wasser bei 101.42°C und gefriert bei 3.79°C. Das Deuterium selbst hat seinen Siedepunkt bei 23.7°K, gewöhnlicher Wasserstoff hingegen bei 20.4°K. In der Natur kommt auf jeweils 6000 normale Wasserstoffatome 1 Deuteriumatom."
"Der neue "superschwere" Wasserstoff wurde auf den Namen Tritium getauft (von dem griechischen Wort für "drittes"); sein Kern wird Triton genannt. Tritium siedet bei 25.0°K und gefriert bei 20.5°K. Reines Tritiumoxid (superschweres Wasser), von dem bereits kleine Mengen im Labor erzeugt worden sind, hat einen Gefrierpunkt bei 4.5°C. Tritium ist radioaktiv und zerfällt verhältnismäßig schnell."

Isaac Asimov, Die exakten Geheimnisse unserer Welt - Kosmos, Erde, Materie, Technik - Knaur 77065, ISBN 3-426-77065-2, Originalausgabe (c) 1984, Seite 301

2. Kaltfusion in der Perry Rhodan Technik

2.1. korrekte Bezeichnung für arkonidischen Fusionsmeiler

"Rhodan fuhr die HHe-Meiler voll aus."
Kurt Mahr. PR 8, 5.Auflage, Seite 20. Arkoniden, 1971 A.D., STARDUST

2.2. Wiederspruch Deuterium-Kaltfusion und Kohlenstoff-Zyklus

"Er wußte nur, daß im "heißen" Teil des Arkoniden-Reaktors die Energien einer kleinen Sonne entfesselt wurden. Es mußte sich um einen unerhört komplizierten Fusionsprozeß nach dem Kohlenstoffzyklus handeln; ein großartig katalysierter "Kaltzünder-Vorgang", der von den irdischen Spatstoff-Reaktionen so weit entfernt war wie eine Steinaxt von einer Maschinenpistole."

K.H. Scheer. PR 3, 5.Auflage, Seite 25. Arkoniden, 1971 A.D.

"Ultrakatalysiertes Deuterium, dessen Fusionsprozeß im kalten Verschmelzungsvorgang schon bei knapp über dreitausend Grad Celsius erreichbar war; KATALY-D-ULTRA, das den einzigartigen Kohlenstoffzyklus der Sterne exact kopierte, versorgte die Hochernergiereaktoren der Kraftwerke, die Direkstrahlmeiler der Korpuskulartriebwerke und die Autarkversorger der Überlichtflugkonverter mit nur winzigen Mengen verschmelzungsfreudiger Einspritznebel."

K.H. Scheer. PR 450, 4.Auflage, Seite 17. Solares Imperium, 3437 A.D.

Fehler: Der Kohlenstoff-Zyklus finded bei etwa 5x10e+8 bis 10e+9 K statt, nicht bei ca 3000 °C. Deuterium ist bei dieser Reaktion überhaupt nicht beteiligt.
Deuterium paßt aber zur müonischen Fusion.

2.3. Massenvergleich Wasserstoff / Deuterium / müonisches Deuterium

- die Masse eines H-Atoms beträgt 1.67x10e-24 g
- ein H-Atom besteht aus einem H-Kern + Elektron 938.2 MeV + 0.51 MeV = 938.71 MeV
- ein D-Atom besteht aus einem D-Kern + Elektron 1872.56 MeV + 0.51 MeV = 1873.07 MeV
- ein müonisches D-Atom aus einem D-Kern + Müon 1872.56 MeV + 105.6 MeV = 1978.36 MeV

2.4. Dichtevergleich Wasserstoff / Deuterium / müonisches Deuterium

H 0.089 9 kg/m3 bei 1.013 bar, Temperatur 0 °C
D 0.179 4 kg/m3 wie vor
D müon 1.681x10e+6 kg/m3 wie vor unter Berücksichtigung einer 2073-Verdichtung
Vollständig müonisiertes Deuterium würde es auf gut 1680 Tonnen pro m3 bringen

2.5. Bestimmung Katalysgrad von müonischem Deuterium

"Für eine Leistungsausbeute ähnlich eines Kernreaktors (etwa 100 W/cm3) muß das Gas bei Zimmertemperatur 10-5 bis 10-4 at Druck besitzen, was bei 150 Millionen Grad Kelvin einem Druck von 10 bis 100 at entspricht."

Perry Rhodan Lexikon, (c) 1971 Erich Pabel, Seite 132

Will ich die Fusionstemperatur von 150 Millionen K auf 3500 K runterkühlen (ca Faktor 43 000) muß ich die Kompression auf anderem Wege erreichen. Setzt ich für die Verdichtung den selben Faktor an würden 99.998% der müonischen Masse in den Zwischenräumen der 0.002% normalen Restmasse "versickern"

Volumen 1 m3
Masse 0.179 4 kg + (0.189 5 kg mal 43 000) = 8 148 kg (bei einem m3)

Ganz wohl ist mir bei dieser Berechnung nicht, eine andere krieg ich aber nicht zusammen. Für die Energieausbeute ist sie aber nicht weiter von Bedeutung.

2.6. Bestimmung Energieausbeute

179.4 g : 1.67x10e-24 g 1.074x10e+26 Teilchen
189.5 g x 43 000 : 1.764x10e-24 g 4.619x10e+30 Teilchen
4.619x10e+30 Teilchen entsprechen 2.310x10e+30 potentiellen Fusionspartner a 3.25 MeV ergibt 7.507x10e+30 MeV (bei 8 148 kg)
1 kg Deuterium liefert demnach 9.213x10e+26 MeV oder 1.476x10e+14 Ws
1 MeV entspricht einer Masse von 1.782x10e-30 kg oder 1.602x10e-13 Ws

3. Zusammenfassung

0.01c  Lagertemperatur  0 °C 
0.02c  Initialtemperatur Fusion  3227 °C 
0.03c  Lagerdichte  8 148 kg/m3
0.04c  "Brennwert"  11 991 698 
0.05c  1.001 252 348 644  1.476x10e+14 Ws/kg 

ANTWORTEN

980125XX Ergänzungen eMail von Andreas Stadelmann / Holger Logemann vom 29.01.98
980616hl Nachträge zur myonischen Kaltfusion Lagerung Deuterium in myonisierter Form, HHe-Meiler basierend auf Kreislaufsystem Leistungssteigerung des Meilers durch sekundäre Fusionsprozesse
980617rc "KALTE FUSION" / myonische Kaltfusion unkommentierte Artikel zum Thema (aktueller Stand der Forschung)
980611gp Die myon-kataysierte kalte Kernfusion Korrekturen / Berechnungen zur Kaltfusion, Hinweise auf entsprechende Fachliteratur pseudostabiles MyonDeuterium, Tritium-Deuterium-Fusion effektiver


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