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Robodoc – die Medizin in den Zeiten der Hyperimpedanz

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eine Bestandsaufnahme des Perryversums aus medizinischer Sicht


(c) von Peter Dachgruber V.1.2 – 12.03.07

  1. Einleitung

    Dieser Artikel geht von der Gegenwartszeit des Perryversums aus – die Hyperimpedanz hat dem Einsatz von Syntroniken und organersetzenden Formfeldern ein Ende bereitet.

    Nichtsdestotrotz befindet sich die Medizin des 12 Jahrhunderts NGZ auf einem Niveau, das es ermöglicht, nahezu jede Gefährdung des Lebens wirksam abzuwenden, so dass nahezu alle Bürger der LFT letztendlich an Altersschwäche oder durch Unfälle mit sofortiger letaler Wirkung sterben.

    In Reichweite jeden Bürgers befinden sich autonome medizinische Stationen, die positronisch gesteuert, kostenlos Erste Hilfe leisten und durch Funksysteme den Transfer des Patienten in Krankenhäuser veranlassen.
    Lediglich rein kosmetische Operationen oder den Einsatz menschlichen Betreuungspersonals müssen die Bürger noch selbst bezahlen.

  2. In der "Zivilisation"

    1. Erstversorgung

      Jeder Bürger der LFT bewegt sich zumeist in ständig überwachten Bereichen. Der massive Datenschutz „die Letztverfügung über eigene Daten“ gilt nicht, wenn ein medizinischer Notfall vorliegt. Die Überwachungspositronik schlägt Alarm, sobald sie einen medizinischen Notfall erkennt (atypisches Verhalten, extreme Körpertemperatur, Zusammenbrechen, überlange Ruhezeit, …)

      Ein Medobot wird zum Patienten beordert. Sobald dieser die Hilfeleistung des Medos ablehnt, zieht er sich zurück.
      • Eine Primärdiagnose wird erstellt – die Vitalfunktionen durch Sauerstoffgaben, Herzmassage, schnellwirkende Kreislaufstabilisatoren, Fiebersenker, Schmerzmittel etc. gewährleistet.
      • Der Transport in die Klinik wird veranlasst.

    2. Medobots

      Medobots sind mit Breitbandscannern, Laserparalysatoren, Defibrilatoren und einem Notsatz chirurgischer minimalinvasiver Bestecke ausgestattet. Außerdem verfügen sie über breitbandige, hochwirksame Antitoxine und Antibiotika, die beim Großteil der bekannten intelligenten Spezies Wirkung zeigen. Eventuelle allergische Reaktionen erkennen sie sofort nach Injektion und leiten Antisera sowie Immunabwehrblockierer ein. Vorhandene Allergien und Krankheiten entnehmen sie dem implantierten Patientenpass.

      Sie nehmen Proben von Blut, Speichel und anderen Körperflüssigkeiten (soweit der Patient damit einverstanden ist) und untersuchen sie per Schnelldiagnose im robotinternen Kleinstlabor. Die Diagnosen werden an das übernehmende Krankenhaus übertragen.

      Außerdem sind sie mit Kommunikationsprogrammen ausgestattet, die ihnen ermöglichen, patientenspezifische Daten von evtl. anwesenden Angehörigen und oder anderen Beteiligten zu erhalten.

      Eine Patientenakte wird erstellt und in den Krankenpass übertragen, den jeder Bürger als Implantat im Unterarm trägt.

  3. An Bord von Raumschiffen

    1. Kleinraumer - Handelsraumer

      Jeder Raumer der LFT – egal wie klein er ist – führt zumindest eine robotische, medizinische Notfalleinheit mit sich. Das kann auch ein Arbeitsroboter auf einem Handelsraumer sein, der ein medizinisches Notfallprogramm lädt –allerdings nur, wenn er über passend sensible Aktivatoren und „Hände“ verfügt, um die Inhalte der „Erste-Hilfe-Koffer“, die in unfallträchtigen Bereichen und in der Zentrale vorhanden sind, benutzen zu können.

      Wenn nicht, müssen die Besatzungsmitglieder tätig werden. Die EH-Koffer enthalten eine Positronik mit Sprachsteuerung, die den Ersthelfer durch Anweisung zur Bedienung der Geräte und bei der Diagnose unterstützt.

    2. Klinikdocs

      Auf Schiffen ab der Korvettenklasse gibt es einen eigenen medizinischen Bereich. Durch Medobots werden die Patienten angeliefert. Die Klinikdocs übernehmen die Befunde und leiten die weitere Versorgung des Patienten ein.

      Klinikdocs sind hochspezialisierte, nichtmobile Roboteinheiten, die in die Krankenbetten integriert und als Subpositroniken der Klinikpositronik agieren.

      Sie verfügen über die Fähigkeiten:
      • Antigrav- und Traktorfelder zu projizieren
      • Chirurgische Operationen bis in den Zellbereich vorzunehmen
      • Substanzen jeder Art in den Körper einzuleiten und missliebige Substanzen jeder Art auszufiltern

      Körperinterne Operationen im zellularen und organischen Bereich werden zumeist über Nanobots vorgenommen, die dem Patienten injiziert werden.
      Allerdings verfügen die Nanobots nicht mehr über die Fähigkeiten zur Projektion von ableitenden/dichtenden Feldern – dazu sind externe Eingriffe durch den Klinicdoc nötig.

      In absoluten Notfällen, die das Können und Wissen der Klinikdocs überschreiten, wird der Patient in ein Stasisfeld mit Unterkühlung gehüllt, bis eine entsprechende Hilfsmaßnahme eingeleitet werden kann.

      Kurz gesagt: Wenn ein Patient lebend bei den Klinicdocs abgeliefert wird, kann er nicht mehr sterben. Nur der ausdrückliche Wunsch des Patienten, festgehalten in seinem Implantat, kann lebenserhaltende Maßnahmen wie das Stasisfeld einschränken. Alle Raumfahrer MÜSSEN eine solche Verfügung, wie mit ihnen im medizinischen Notfall verfahren werden soll, abgeben.

      Mediziner an Bord überstimmen die Klinikpositronik in jedem Fall. Sie sind die eigentlichen Herren über Leben und Tod

  4. Erreger und ihre Bekämpfung

    1. Biologie und Sterilität

      Grundsätzlich gilt für die Übertragung von parasitären Lebensformen: Die Wirte müssen sich biologisch sehr ähnlich sein. So kann ein Naat seinen Schnupfen nicht auf einen Terraner übertragen. Die Grippeviren eines Terraners finden dagegen bei einem Arkoniden wunderbare Wirtsbedingungen.

      Eine wesentliche Erkenntnis des 21. Jahrhunderts ist, dass Sterilität im Alltag keinesfalls das Wohlbefinden der Menschen steigert. Deshalb ist auch die Atemluft eines Raumers mit wohlgewählten Gaben von abgeschwächten Viren und Bakterien durchsetzt, die die Immunabwehr der Raumfahrer auf dem „neuesten Stand“ halten.


    2. Gesteigerte Immunabwehr durch Nanobot

      Vor Besuch eines fremden Planeten werden umfangreiche virologische und bakteriologische Untersuchungen durchgeführt. Dann erhalten die Besucher eine Dosis virensensibler Nanobots injiziert, die eindringende Bakterien und Viren sofort bekämpfen.

      Allerdings kommt es immer wieder zu Mutationen von Viren und Bakterien, die von den Nanobots nicht erkannt werden. Jeder Besuch eines fremden Planeten ist eine Herausforderung für das Immunsystem und fordert häufig Opfer, die durch Klinicdocs aber sehr schnell wieder geheilt werden. Die genetischen Screens der Bakterien und Viren sorgen für Gegenmittel, die dem Patienten injiziert werden.

  5. Chirurgische Eingriffe

    Notfalleingriffe zur Blutstillung und Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen werden bereits durch Medobots als Erste-Hilfe-Maßnahmen vorgenommen,

    Die weitere Behandlung findet dann in den Klinikdocs statt. Dazu verfügen sie über:
    • Mikrolaser zur Kauterisierung und für minimalinvasive Eingriffe.
  6. Organersatz

    Seit Verlust der Syntroniken und ihrer perfekten Ansteuerung von Formenergiefeldern ist auch der Ersatz von Organen wieder in einem wesentlichen Bereich eingeschränkt:

    • Züchten von Ersatzorganen

      Klonen einer einzelnen Zelle ermöglicht das Züchten von Ersatzteilen des Körpers in hyperenergetisch durchfluteten Brutschränken innerhalb von Stunden. Das neue Organ kann ohne Komplikationen eingesetzt werden.

      Schönheitschirurgen verzichten seit Jahrhunderten auf diese antiquierten Möglichkeiten.
      Nanobots können Zellgewebe wesentlich leichter erhalten oder dem Schönheitsideal entsprechend ausformen/reduzieren, als das chirurgische Eingriffe bieten.
      Das überproportionale Wachstum oder Schrumpfen von x-beliebigen äußeren Unterhautpartien (Lider, Mund, Wangen, Brüste, Bauchfett, Po, Oberschenkel, …) durch einfache Kollageneinlagerung/reduktion ist in den Bereich der Kosmetik abgewandert.

  7. Posttraumatische Behandlung
  8. Nach umfangreichen Operationen brauchen Patienten unbedingt für sie passende Ansprechpartner. Diese Funktion übernehmen bei Fremdvölkern, für die kein passendes, bereitwilliges Pendant zu finden ist, Hologramme des Klinicdocs.


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