PRTF - Perry Rhodan Technik Forum

DAS HYPERTAKT-TRIEBWERK DER SOL


(c) Rainer Castor, 12.02.2000

Vorbemerkung
Der Umbau der SOL AUSGANGSSITUATION
Die neue Struktur der SOL
Funktionsprinzip des Hypertakt-Triebswerks
Funktionsablauf Hypertakt-Modus / Hypertakt-Aufrißfeld und gepulste Grigoroff-Blase / Fortbewegung im Hypertakt-Modus AGGREGATSTRUKTUR Schematischer Aufbau
ENERGIEVERSORGUNG
ZWISCHENTAKT- bzw. INTERVALLORTER Zwischentakt- bzw. Intervallorter
ZUSAMMENFASSUNG DER GRUNDLEGENDEN BEGRIFFE UND DATEN

 

VORBEMERKUNG

Beim neuen Triebwerk der SOL handelte es sich nicht um etwas grundlegend Neues, sondern um eine Fortentwicklung von bereits bekannten Prinzipien; das Hypertakt-Triebwerks-Konzept besaß eine Reihe von Vorläuferformen:

All dies zeigte, daß technologische Entwicklung in den seltensten Fällen große Sprünge machte, sondern meist von einer kontinuierlichen Fortschreibung des Bekannten gesprochen werden mußte.

DER UMBAU DER SOL - AUSGANGSSITUATION

Ursprünglich war die SOL mit der seinerzeit üblichen Triebwerkskonfiguration ausgestattet, d.h. Antigrav-/Feldtriebwerke dienten Minimalbewegungen, für den Sublichtbereich gab es NUG-Protonenstrahltriebwerke als Fortentwicklung der Impulstriebwerke (statt Deuterium/Wismut dienten Protonen als Stützmasse) sowie als Überlichtaggregate Waringsche Ultrakomp-Linearkonverter.

428 NGZ wurde die SOL dann auf Metagrav-Technik umgerüstet; im Normalflug diente der virtuelle G- bzw. Hamillerpunkt der Fortbewegung, dessen Ausweitung zum Pseudoblackhole in Verbindung mit Erstellung der Grigoroff-Schicht dann den Überlichtflug gestattete. Verbunden mit der Umstellung auf Metagrav war naturgemäß der Einbau der entsprechenden Peripherie: Hypertrop-Zapfer und Gravitraf-Speicher. Die Leistung war gleich jener, die die NUG-Schwarzschild-Reaktoren - kurz NSR - lieferten [PRC 737: ...Bei einer Einschußrate von einem Kilogramm Protonen pro Sekunde entwickelt der NSR eine Bruttoleistung von knapp einhundert Milliarden Megawatt (gem. E = mc2 sind es bei 1 kg exakt 9 x 1016 W = 9 x 1010 MW). Etwa fünfzehn Prozent davon werden zur Aufrechterhaltung der NSR-Reaktion abgezweigt, weitere zehn Prozent gehen für andere Sekundärprozesse verloren, so daß als Nettoleistung 75 % der Bruttoleistung verbleiben, das sind genau 67.500.000.000 Megawatt (= 67,5 Mio. Gigawatt Gesamt-Nettoleistung der SOL im gekoppelten Zustand)...® hieraus abgeleitet ergab sich für alle drei SOL-Teile je eine Kraftwerksleistung von 22,5 Mrd. MW].

Bei einem Generationenschiff wie der SOL, das auf langfristigen Betrieb ausgelegt war, spielte auch im Jahr 428 NGZ jedoch der Gesichtspunkt von »Notfallsicherheit« eine nicht unbedeutende Rolle, so daß aus Redundanzgründen die alten Systeme nicht völlig entfernt wurden: Beim Abflug im Jahr 429 NGZ verfügte die SOL neben der Metagrav-/Hypertrop-Technik also weiterhin über NUG-Schwarzschildreaktoren (Leistungsabgabe wurde somit verdoppelt), einen reduzierten Satz NUG-Protonenstrahltriebwerke (statt 24 je SOL-Zelle bzw. 12 im Mittelteil nur noch 12 bzw. 8) und einen Ultrakomp je Zelle/Mittelteil.

Im frei gewordenen Bereich der Ultrakomp-Hallen waren die zusätzlich eingebauten Hypertropzapfer/Gravitraf-Speicher untergebracht, und anstelle der NUG-Protonenstrahltriebwerke wurden Metagrav-Blöcke in die Ringwülste eingebaut: Je 6 bei den Kugelzellen, 4 beim Mittelteil: Ursprünglich erreichten die SOL-Zellen je 730 km/s2, der Mittelteil 600 km/s2, so daß sich im gekoppelten Modus aus den unterschiedlichen Triebwerksleistungen und dem Masseverhältnis der drei Raumschiffsektionen eine Höchstbeschleunigung von 683 km/s2 errechnete [PRC 714].

Die nun verbliebenen »Nottriebwerke« auf NUG-Protonenstrahlbasis ermöglichten Beschleunigungen von 500 bzw. 430 km/s2, im gekoppelten Verbund dementsprechend nur 475 km/s2.

Hinsichtlich des Antigrav-/Feldtriebwerks gab es überhaupt keine Änderung, gleiches galt für Andruckabsorber, künstliche Schwerkraft und Dinge dieser Art.

DIE NEUE STRUKTUR DER SOL

Im Zuge des Umbaus in der kosmischen Fabrik MATERIA betrafen die Hauptänderungen den Mittelteil mit zusätzlichem rechten und linken Flasch; für den SZ-1-Flasch waren hierbei die Projektoren des fortgeschrittenen Ortungsschutzes, für den SZ-2-Flasch die neuen Schutzschirmprojektoren sowie die neuen Permanent-Zapfer mit ihrer Peripherie (vor allem Projektoren für den leistungsunabhängigen 5D-Transfer zu den Hypertakt-Aggregaten der SOL-Zellen) zu nennen.

Demontiert/entfernt wurden die alten Notfall-Ultrakomps sowie die Metagrav-Anlagen in den Ringwülsten. Während die noch vorhandenen NUG-Protonenstrahltriebwerke weiterhin als Notaggregate fungieren konnten, traten anstelle der Metagrav-Blöcke neue und leistungsfähigere Projektor-Einheiten für den Sublichtbereich, die zwar ebenfalls auf dem Prinzip des virtuellen G- bzw. Hamillerpunktes arbeiteten und eine Maximalbeschleunigung von 1000 km/s2 ermöglichten, allerdings keine Ausweitung zum Pseudoblackhole mehr gestatteten: Die Beschleunigung in Anlehnung an die vorherige Leistung erreichte bei den SOL-Zellen 750 km/s2, beim Mittelteil 650 km/s und im Verbund 710 km/s2 (= Stand von 429 NGZ).

In Anlehnung an die ursprüngliche Bezeichnung des Metagrav-Antriebs, der wegen der erstmaligen serienmäßigen Verwendung von Hypertrop-Zapfung in Raumschiffen Hyperkon-Antrieb genannt wurde [PRC 1034], wurden die modifizierten Sublicht-Einheiten fortan als Hyperkon-Sublicht-Triebwerk, kurz Hyperkon-Triebwerk bzw. sogar nur als Hyperkon umschrieben.

Komplett neu in der SOL waren die Aggregate des Hypertakt-Triebwerks.

In den SOL-Zellen befanden sich die Aggregate in jener Halle unterhalb der Mittelkugel, die zuvor zur Aufnahme der Linearkonverter diente; im Austauschschachtbereich darunter die Domkuppel des Hypertrops. Gleiches galt für dem SOL-Mittelteil: Im Bereich der alten Ultrakomp-Warings war zunächst der Hypertrop untergebracht; dieser wurde wegen der Flanscherweiterung vollständig entfernt und durch das Hypertakt-Triebwerk ersetzt (ein Notfall-Hypertrop war für den Mittelteil ja nicht erforderlich, weil im Flansch der neue Permanent-Zapfer untergebracht war und zur Notversorgung die weiterhin vorhandenen NUG-Schwarzschild-Kraftwerke herangezogen werden konnten).

Es handelte sich um Aggregatkomplexe, die ca. 500 m Durchmesser besaßen.

Schließlich wurden noch die alten Hypertrop-Zapfer der SOL-Zellen modifiziert, so daß vor allem die Gravitraf-Speicher eine Kapazitätssteigerung erfuhren. Zusätzlich zu der Nettoleistung der NSR von je 22,5 Mrd. MW lieferten sie fortan nochmals je 35 Mrd. MW, also insgesamt 57,5 Mrd. MW je SOL-Zelle. Dem waren die 22,5 Mrd. MW des Mittelteil-NSR hinzuzurechnen, so daß sich für die Gesamt-SOL insgesamt 137,5 Mrd. MW als »alte Kraftwerksleistung« ergaben.

Hierin lag einer der Schwachpunkte des Umbaus: Das Hypertakt-Triebwerk bedurfte des neuen Permanent-Zapfers im Mittelteil, um 100 % Leistung zu erreichen. Diese Versorgung war beim auseinandergekoppelten Modus der SOL für die beiden Kugelzellen nicht gegeben! Zwar konnten diese weiterhin als Maximalgeschwindigkeit den Überlichtfaktor von 120 Millionen erreichen, doch die Gravitraf-Speicher leerten sich dann trotz der Modifizierung erschreckend schnell (= Reichweitenbegrenzung!!) und mußten mit den vorhandenen Hypertrop-Zapfern neu beschickt werden, und diese wiederum erzeugten die auffälligen und leicht ortbaren Zapftrichter. Mit anderen Worten - ein doppelter Nachteil: Häufige Aufladung war erforderlich, die ihrerseits leicht anzumessen war. Nur in gekoppelter Hantelform standen der Gesamt-SOL die mit den Umbauten verbundenen Vorteile zur Verfügung! (weiteres zum Permanent-Zapfer: siehe weiter unten)

FUNKTIONSPRINZIP DES HYPERTAKT-TRIEBWERKS

Ähnlich wie bei den bisherigen Triebwerkskonzepten war eine Eintauch-Mindestgeschwindigkeit erforderlich, um den Hypertakt-Modus mit einem Überlichtfaktor von bis zu maximal 120 Millionen überhaupt nutzen zu können. Während bei Linear-/Metagravtriebwerken im allgemeinen jedoch eine Beschleunigung bis knapp unter die Lichtgeschwindigkeit notwendig war, genügten beim Hypertakt-Triebwerk 50 % der Lichtgeschwindigkeit - doch dies war zugleich auch die unterste Grenze!

Zur Erinnerung: Beim Lineartriebwerk konnte der Übergang zwar auch mit geringerer Geschwindigkeit erreicht werden, war allerdings äußerst risikoreich, weil u.U. mit energetischen Überschlägen verbunden. Effekte der Relativitätsmechanik spielten hier mit hinein: Ein bis knapp unterhalb der Lichtgeschwindigkeit beschleunigtes Raumschiff barg einen Energiegehalt, der vom (Halbraum-) Kompensationsfeld (bzw. Pseudoblackhole/Grigoroff-Schicht beim Metagrav) nur um einen vergleichsweise geringen Betrag angehoben werden mußte, um den Übergang zu vollziehen. Anders sah die Situation bei geringerer Geschwindigkeit aus: Hier mußte das Kompensationsfeld von einer Sekunde zur nächsten nicht nur vollständig hochgespannt sein, sondern überdies das Äquivalent der kompletten Massenträgheit überwinden - Beschleunigung von »Null auf Überlicht« gewissermaßen. Jeder Raumkadett bekam deshalb gleich zu Beginn seiner Laufbahn beigebracht, welches Risiko ein solcher »Kavalierstart« bedeutete.

Der Grenzwert von 0,5 c beim Hypertakt-Triebwerk wurde auch die Pulsatorschwelle genannt (siehe weiter unten)® sämtliche technischen Umschreibungen und Begriffe entstammten natürlich der »terranischen Terminologie« als Ergebnis der mit der Übernahme der SOL verbundenen Untersuchungen und Analysen.

Als Hypertakt-Modus wurde jene Betriebsform des Hypertakt-Triebwerks umschrieben, bei dem weder Schiff noch Besatzung entmaterialisiert werden - und es demzufolge auch keine Entzerrungsschmerzen und dergleichen gab -, obwohl es zu dem für dieses Triebwerk charakteristischen 1230-Hertz-Takt kam, bei dem pro Sekunde 1230 Übergänge zum Hyperraum stattfanden: Es wurde hierbei von »weichen Transitionen« gesprochen, weil es sich nicht um vollständige Rematerialisationen bei jedem Einzelsprung handelte, sondern lediglich um ein teilweises Eintauchen in den Normalraum - gefolgt von einem ebenso weichen Abstoßen aus dem 4D-Gefüge.

Es gab hierbei keine mechanischen/akustischen Nebenerscheinungen; der Vorgang lief auf rein energetischem Niveau ab. Hyperphysikalisch betrachtet war in diesem Zusammenhang der Begriff Transition eigentlich falsch, weil mit ihr zwangsläufig eine Entstofflichung verbunden war, die es beim Hypertakt-Triebwerk ja nicht gab. Raumfahrer-Jargon nahm aber auf solche Feinheiten selten Rücksicht, so daß sich rasch die Umschreibung »weiche Transition« einbürgerte!

Weil es zu keinem vollständigen Eintauchen in den Normalraum kam, konnte die im Hypertakt-Modus befindliche SOL nicht geortet und nicht beschossen werden. Es gab keine Gefügeerschütterungen wie sie von den Transitionstriebwerken her bekannt waren! Zwar waren auch mit den »weichen Transitionen« zwangsläufig leichte Verzerrungen der Raumzeitstruktur verbunden, doch diese besaßen aufgrund des Hypertakt-Modus einerseits nur eine Dauer von jeweils 1/1230 Sekunde (dann war die SOL schon in Nullzeit beim nächsten »sanften Eintauchpunkt«) und andererseits war ihre Reichweite extrem begrenzt. Ein Gegner hätte demnach schon hochempfindlichste Ortungsgeräte besitzen und direkt vor Ort sein müssen, um diese Abfolge von nur leichten Verzerrungen auf engstem Raum überhaupt wahrnehmen zu können - ganz zu schweigen von einer Waffenausrichtung und einem Beschuß. Selbst ein ziemlich unwahrscheinlicher »Zufallstreffer« würde nichts ausrichten, weil die SOL ja nicht vollständig ins Standarduniversum eintauchte und als materielles Objekt demnach gar nicht vorhanden war: Jede Waffenwirkung fuhr also »ins Leere«.

Sogar ein Teilsprung mitten in eine Sonne hinein stellte keine echte Gefahr dar, da er nur 1/1230 einer Sekunde beanspruchte und das Schiff überdies in die gepulste Grigoroff-Blase gehüllt war, die die weichen Transitionen ermöglichte (siehe weiter unten). Im Gegensatz dazu waren die hyperphysikalischen Ausstrahlungen und Wechselwirkungen von (Gigant-)Black Hole, Kosmonukleotide und dergleichen eine tödliche Gefahr; ihnen konnte allerdings durch Einsatz des Zwischentakt- bzw. Intervall-Orters (siehe weiter unten) rechtzeitig ausgewichen werden.

Wie für jede »überlichtschnelle Fortbewegung« galt auch für das Hypertakt-Triebwerk die dreifache Unterteilung des Prozesses und der damit verbundenen Wirkungskomponenten [PRC 1625]:

Beim Metagrav diente das Pseudoblackhole dem Eintritt, die Grigoroff-Schicht als schützende Mikrokontinuumsblase und der Abstoßeffekt beim Erlöschen der Hülle der Rückkehr. Vergleichbares galt für das Lineartriebwerk (Aufbau des Kompensationsfeldes = Eintritt; die Aufrechterhaltung des Feldes = Mikrokontinuum; Abschalten = Rücksturz) sowie die brachiale Methode der Transition (Errichtung Transitions-Strukturfeld = Eintritt; Reste des Strukturfeldes verhinderten ein Verwehen der entstofflichten Materie im Hyperraum; mit Erlöschen der Feldstruktur gab es einen Abstoßeffekt und die zwangsweise verbundene Rematerialisation).

Für die eigentliche »überlichtschnelle (Fort-)Bewegung« kamen darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten zum Einsatz:

Grigoroff- und Transitions-Strukturfeld waren überdies von der energetischen Struktur her nahe verwandt [PRC 1625], so daß (sofern also die für eine Transition erforderliche Energiemenge zum Einsatz kam) auch vom Grigoroff eine Transition bewirkt werden konnte; eigentlich nicht überraschend, handelte es sich beim Grigoroff-Feld doch um einen Abkömmling der Paratrontechnologie - und die bei dieser beobachteten Aufrißerscheinungen begründeten ja die ursprüngliche Gleichsetzung Paratron = Dimensionstransmitter.

Zur Erinnerung: Beim Paratron handelte es sich um einen »Dimensionstransmitter«, der in dreifacher Weise zu Einsatz kommen konnte [PR 323, 327, 333]:

Aus dem Paratronprinzip abgeleitete Anwendungen waren z.B. das Dimesexta-Triebwerk (»Waringsches Dakkarfeld als hochgespannte Paratronblase von pedogepolter Kapazität«) sowie die Grigoroff-Schicht (benannt nach dem auf Olymp tätigen Hyperphysiker Igor Grigoroff, 137 bis 312 NGZ, der die von Payne Hamiller hinterlassenen theoretischen Grundlagen des Metagrav-Konzeptes praktisch umsetzte; erste Tests von Prototypen 295 NGZ [PR 1033]).

Die terranische Grundlagenforschung hierzu wurde maßgeblich von einem Mann bestimmt: Geoffry Abel Waringer, Prof. Dr. sc. hyp. (scientiae hyperphysicorum), anfänglich verkannt und ausgelacht, war in seiner wissenschaftlichen Arbeit vor allem geprägt durch die erstmalige Konfrontation mit der Paratrontechnologie im Dolan-/ULEB-Krieg.

Waringer war der erste, der erkannte, daß die von den Zweitkonditionierten eingesetzten Paratronfelder nichts prinzipiell neues darstellten, sondern von ihrer Struktur her dem Halbraum- und HÜ-Feld entsprachen, nur mit dem Unterschied, daß hier deutlich höherfrequentere hyperenergetische Prozesse zum Einsatz kamen. Waringer wörtlich [PR 333]:

...Das Paratronfeld fällt in die Klasse der Hyperfelder. Es unterscheidet sich also von den Hochüberladungsschirmen, die die Schiffe des Imperiums im Augenblick benützen, nicht im Wesen, sondern nur in seiner Intensität - oder in seinem Energiegehalt. Sie wissen, wie ein Schirmfeld erzeugt wird. Aus einer Anzahl von Antennen wird multifrequente Hyperstrahlung radial ausgesandt. Die Frequenzen sind so gewählt, daß die Strahlung sich in jeder beliebigen Entfernung von der Antenne, mit einer einzigen Ausnahme, durch Interferenz selbst auslöscht und nicht in Erscheinung tritt. An dem Ort, der die Ausnahme bildet, überlagern sich die Schwingungen jedoch, so daß dort ein Feld von höchster Stärke entsteht... Das Paratronfeld funktioniert auf dieselbe Weise. Es unterscheidet sich von unseren Hochüberladungsfeldern durch die Frequenzen der verwendeten Hyperstrahlung... es ist genauso, als ob wir Lichtwellen zur Erzeugung unserer Feldschirme benützen, und die Zweikonditionierten Röntgen- oder Gammastrahlen...

Beim Hypertakt-Triebwerk wurden nun Paratronwirkung und »vektorierbarer« Grigoroff kombiniert: Zum Eintritt in den Hyperraum, sprich den Hypertakt-Modus, diente eine auf der Paratrontechnologie basierende Aufriß-/Strukturißerscheinung - das sogenannte Hypertakt-Aufrißfeld. Gleichzeitig wurde eine gepulste Grigoroff-Blase errichtet, deren 1230-Hertz-Takt mit dem »weichen Transitionen« identisch war: Im Hyperraum selbst besaß die Grigoroff-Feldstruktur »volle Leistung« und diente der Abschirmung, so daß sich die SOL im Bereich eines eigenständigen Mikrokontinuums befand. Hierbei wurde auch von der sogenannten Hypertakt-Vakuole gesprochen (Vakuole: abgeleitet vom lat. vacuus - »frei, leer«. In der Biologie handelte es sich bei Vakuolen um meist von einer Membran umschlossene, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume in tierischen und pflanzlichen Zellen. Das Mikrokontinuum war analog zu sehen: Ein »Hohlraum«, »gefüllt« mit vertrauter Raumzeitstruktur, der von einer »Membran« umschlossen und in die Struktur des Hyperraums eingebettet war). Ihre Größe entsprach der Ausdehnung von Hypertakt-Aufrißfeld und gepulster Grigoroff-Blase: Unabhängig davon, ob die SOL im gekoppelten Verbund flog oder in SOL-Zellen und Mittelteil getrennt war, der Durchmesser betrug stets 20.000 Meter - das äußere Hypertakt-Aufrißfeld war hierbei nur wenige Zentimeter von der inneren Grigoroff-Blase entfernt!

Detailbetrachtung: Hypertakt-Aufrißfeld und Grigoroff-Blase waren gleichgepolt-gestaffelte Hyperfeldhüllen auf Paratronbasis, deren Hyperfrequenzmaximum (entsprechend einer Gaußschen Glockenkurve/Gaußsche Normalverteilung) bei 9,3 x 1011 Hef bzw. 5,3 x 1013 Kalup lag und deren Projektion durch Interferenz im Sinne einer »hyperäquivalenten Fourier-Signatur« entstand. Ihr Inneres stellte eine Enklave bekannter 4D-Metrik dar, d.h. eine feldbegrenzte Zone von vertrauter Raumzeitstruktur. Der Unterschied zwischen beiden Hyperfeldern bestand darin, daß das Aufrißfeld stationär projiziert wurde, während die Grigroroff-Blase auf Paratronniveau einer dem Halbraumeffekt vergleichbaren Kombination von Koordinatenverzerrung (vor allem der j-Achse) und Rotation unterzogen wurde, wobei das Maß der Verzerrung eine stetige Funktion der Rotationsgeschwindigkeit war (10.000 Umdrehungen pro Sekunde).

Mit jedem Puls kam es zur Abschwächung der Feldstruktur, was gleichbedeutend mit dem teilweisen Eintauchen in den Normalraum war, ohne daß sie gänzlich erloschen

Um Mißverständnissen gleich vorzubeugen: Wenn von »gepulster Grigoroff-Blase« die Rede war, handelte es sich hierbei nicht um ein Ausdehnen/Zusammenziehen, sondern damit war der im 1230-Hertz-Takt vollzogene Wechsel der Feldfeinstruktur gemeint - sprich ein Pendeln zwischen minimaler und maximaler Energiedichte/Feldliniendichte.

Zur Veranschaulichung: Im Hyperraum glich das Feld einem Netz mit extrem kleiner Maschenweite und »leuchtete« grell, beim weichen Eintauchen in den Normalraum weiteten sich gewissermaßen die Maschen und das Leuchten verringerte sich (dieses Beispiel sollte aber nicht wörtlich genommen werden, denn das »Leuchten« war nur metaphorisch gemeint und keineswegs Licht im konventionell bekannten Sinne).

An den erneuten und somit ebenfalls gepulsten Einsatz des Hypertakt-Aufrißfeldes war die räumliche Versetzung eines »Einzelsprunges« in Nullzeit geknüpft, wobei sich aus der exakt justierbaren Wechselwirkung zwischen Aufrißfeld und Grigoroff-Blase die Vektorierung ergab, sprich Sprungweite und Sprungrichtung.

Dieses Wechselspiel setzte sich im 1230-Hertz-Takt fort, so daß erst mit Ende des Hypertakt-Modus und dem vollständigen Abbau der gepulsten Feldhüllen die endgültige Rematerialisierung im Standarduniversum verbunden war.

Die Kopplung von Hypertakt-Aufrißfeld und gepulster Grigoroff-Blase erforderte für den Eintritt in den Hypertakt-Modus die weiter vorne genannte Eintritts-Mindestgeschwindigkeit von 50 % LG: Das als Pulsatorschwelle umschriebene Phänomen unterband eine gepulste Arbeitsweise unterhalb dieser Geschwindigkeit.

Zunächst konnten sich die Terraner rings um Perry Rhodan diesen Effekt nicht erklären, vermutet wurde jedoch, daß hier ein »hyperrelativistischer Faktor« eine Rolle spielte - sprich: Massenzuwachs, Längenkontraktion und Zeitdilatation sowie hyperphysikalische Randbedingungen mußten einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, bevor die Grigoroff-Blase im gepulsten Modus aufgebaut werden konnte.

Die Taktfrequenz von 1230 Hertz blieb stets gleich, variabel war dagegen die sogenannte Hypertakt-Rate, also die jeweilige Länge der Einzelsprünge sowie die Dauer der jeweils zurückgelegten Etappen:

Bei der Maximalgeschwindigkeit von 120 millionenfacher Überlichtgeschwindigkeit stieg die Einzelsprungdistanz auf bis zu 2,9268 x 1010 km (= 0,0030939 Lichtjahre) an. Unterste Grenze waren dagegen 1000 km (d.h. ein Überlichtfaktor von 4,1 - sofern das Hypertakt-Triebwerk exakt eine Sekunde bzw. 1230 Einzelsprünge arbeitete; hierbei wurden dann als Gesamtdistanz 1,23 Millionen km zurückgelegt). Die Etappendauer war in Abhängigkeit vom jeweils gewählten Überlichtfaktor zu sehen, weil sich mit ihm die Einzelsprungweite erhöhte. Um bis auf 1000 km genau ein Ziel zu erreichen, war der Überlichtfaktor/die Einzelsprungweite gegen Etappenende zu reduzieren, so daß sich dementsprechend auch die Dauer der Etappe verlängerte.

Auf diese Weise konnte die im Hypertakt-Modus fliegende SOL nicht nur in exakt gesteuerten, vergleichsweise recht engen »Kurven« manövrieren, sondern auch den Wiedereintrittspunkt ins Standarduniversum mit bislang unerreichter Präzision vollziehen. Hierin lag einer der wichtigsten Vorteile des Hypertakt-Verfahrens, denn mit ihm war ein weiterer Effekt verbunden: Im Gegensatz zum Eintritt, der eine Mindestgeschwindigkeit von 50 % LG erforderlich machte, war die Austrittsgeschwindigkeit völlig variabel zwischen Null und nahezu Lichtgeschwindigkeit justierbar und der jeweiligen Vorortsituation anzupassen (z.B. Austritt mit der erforderlichen Orbitgeschwindigkeit direkt in der Umlaufbahn eines Planeten etc.).

Erreicht wurde dieser Effekt durch einen hypermechanischen Abstoßimpuls, der beim Abbau der gepulsten Grigoroff-Blase dem Raumschiff einen entsprechenden Bewegungsvektor vermittelte - und so einen Teil der in der Feldstruktur vorhandenen Energie einer Nutzung zuführte und nicht einfach verpuffen ließ.

 

FUNKTIONSABLAUF

Abb. 1: Hypertakt-Modus

Frequenz

Die x-Achse zeigt (als Ausschnitt) die Hypertakt-Frequenz: 1230 Hz = 1230 Schwingungen pro Sekunde bzw. je vollständige Einzelschwingung = 1/1230 Sekunde; gleichzeitig steht sie selbst für das Niveau des Normalraums (= »Grundzustand«).

In Richtung der y-Achse zeigt der Kurvenverlauf das Pendeln zwischen Hyper- und Normalraum (= »weiche Transitionen«, auch im Sinne eines »angeregten Zustandes« zu sehen): Der Bereich von +y soll hierbei für den Hyperraum stehen, der von -y für den »verzerrten Zustand« beim teilweisen Eintauchen in den Normalraum® die Hypertakt-Vakuole bleibt als eigenständiges Mikrokontinuum, das vom Standarduniversum separiert ist, bis zum Ende des Hypertakt-Modus bestehen, es kommt hierbei weder zu einer Entmaterialisation noch zur realen Rückkehr ins Standarduniversum.

Die Auslenkungsweite der Kurve (Amplitude) kann hierbei als Maß für die Einzelsprung-Distanz angesehen werden (je größer die Auslenkung, desto weiter bzw. desto größer der Überlichtfaktor® die Kurvendarstellung ist hierbei nur ein Modellbild: wie alle hyperphysikalischen Prozesse erfolgt auch hier der eigentliche Sprung zeitverlustfrei/in Nullzeit; Zeit beansprucht dagegen die jeweilige (Neu-)Konfigurierung von Hypertakt-Aufrißfeld und Grigoroff-Blase!!)

Abb. 2: Hypertakt-Aufrißfeld und gepulste Grigoroff-Blase

gepulst

1 Beginn des Hypertakt-Modus: Gleichzeitiger Aufbau von Hypertakt-Aufrißfeld und Grigoroff-Blase zum Eintritt in den Hyperraum = Erstellung der Hypertakt-Vakuole

2 Größte Feldliniendichte/Aufladung der Grigoroff-Blase sowie geringste Feldliniendichte/Aufladung des Hypertakt-Aufrißfeldes = Hyperraumniveau

3 Parallel zum Erreichen der geringsten Feldliniendichte/Aufladung der Grigoroff-Blase erfolgt die Annäherung ans Hypertakt-Aufrißfeld, das wieder zur größten Feldliniendichte/Aufladung gelangt und somit den nächsten Sprung einleitet

® Fortsetzung, so lange der Hypertakt-Modus beibehalten wird: Ein stetes Pendeln zwischen den Zuständen     2und 3 im 1230-Hertz-Takt

Abb. 3: Fortbewegung im Hypertakt-Modus (Detailbetrachtung)

fortbewegung

(1) Sublicht-Beschleunigung der SOL: Annäherung an den Wert der Pulsatorschwelle von 0,5 c. Parallel dazu fährt die Zapfleistung des Permanent-Zapfer zum Maximalwert hoch, um das Hypertakt-Triebwerk mit Energie beschicken zu können. Die Parameter für den Hypertakt-Modus werden berechnet und zum Abruf zwischengespeichert.

(1)


(2) Pulsatorschwelle ist erreicht: Die SOL fliegt mit ca. 150.000 km/s.

Beginn Hypertakt-Modus: gleichzeitiger Aufbau von Hypertakt-Aufrißfeld und der gleichpoligen inneren Grigoroff-Feldhülle = Erstellung der Hypertakt-Vakuole von 20.000 mÆ und Eintritt in den Hyperraum (wg. gleichmäßig verteilten Abstoßungskräften sind die beiden Feldhüllen konzentrisch - Abbildung nicht maßstabsgerecht: real sind sie nur wenige Zentimeter voneinander entfernt).

(2)

Sonne ;)

(3) Hypertakt-Modus nach 0,000203 Sekunden (= ¼ der »Einzelschwingung« des 1230-Hertz-Taktes): Die SOL befindet sich im Hyperraum, die Hypertakt-Vakuole des Mikrokontinuums hat sich stabilisiert® die innere Grigoroff-Blase erreicht hierbei höchste Feldliniendichte/Aufladung, das äußere Hyptertakt-Aufrißfeld ist bis auf Minimum-Restwerte abgeschwächt.

(3)

Ball

 

(4) Hypertakt-Modus nach 0,0004065 Sekunden (= ½ der »Einzelschwingung« des 1230-Hertz-Taktes): Die SOL passiert den Grundzustand (= teilweises Eintauchen in den Normalraum), die Hypertakt-Vakuole des Mikrokontinuums besteht weiter® Grigoroff-Blase und Hypertakt-Aufrißfeld besitzen gleiche Feldintensität; die Auslenkung aus der konzentrischen Schichtung beginnt für die innere Grigoroff-Blase.

(4)

Anderer Ball

(5)  Hypertakt-Modus nach 0,00061 Sekunden (= ¾ der »Einzelschwingung« des 1230-Hertz-Taktes): Parallel zur Aufladung des Hypertakt-Außrißfeldes bis zur größten Feldliniendichte ist die Verschiebung der inneren, abgeschwächten Grigoroff-Hülle erfolgt (real handelt es sich bei einemÆ von 20.000 m nur um wenige mm!); die Abstoßungskräfte sind nun nicht mehr gleichmäßig verteilt, ein »Rückschnellen« der inneren Hülle in die alte Position wird durch die Energiezufuhr der Projektoren verhindert. Es kommt zur »Entladung«: Eine hypermechanische Kraft wird freigesetzt und bewirkt die »weiche Transition«, also eine Ortsversetzung in Nullzeit durch den Hyperraum.

Der Pfeil zeigt den Kraftvektor (Pfeilrichtung = Versetzungsrichtung, Pfeillänge = Vektorbetrag = Sprungweite® in der Abbildung nur symbolisiert, nicht maßstabsgerecht). Je größer die Annäherung der Feldhüllen, desto größer die resultierende Kraft und damit auch die Sprungweite. Durch die Wahl des Punktes der Annäherung der Feldhüllen wird die Sprungrichtung bestimmt.

(5)

Ei?

(6) Hypertakt-Modus nach 0,000813 Sekunden (= 1/1230 s = erste volle »Einzelschwingung« des 1230-Hertz-Taktes): Die SOL passiert den Grundzustand (= teilweises Eintauchen in den Normalraum), die Hypertakt-Vakuole des Mikrokontinuums besteht weiter® Grigoroff-Blase und Hypertakt-Aufrißfeld besitzen gleiche Feldintensität, die Feldhüllen sind in die ursprüngliche konzentrische Schichtung zurückgeglitten, weil die »Verschiebe-Wirkung« der Projektoren nur bis zum Entladungspunkt wirkt; die Aufladung zur größten Feldliniendichte der inneren Grigoroff-Blase beginnt.

(6)

Noch n Ball

(7) Hypertakt-Modus nach 0,001026 Sekunden: Erneutes Erreichen der geringsten Aufladung des Hypertakt-Aufrißfeldes im Hyperraum.

Mit der nun folgenden Abschwächung der Grigoroff-Feldhülle zur erneuten geringsten Feldliniendichte ist dann wiederum eine Verschiebung verbunden, gefolgt von der nächsten Entladung und dem nächsten Sprung® und so fort im 1230-Hertz-Takt.

(7)

wieder nen Ball

(8) Erst mit Abschaltung von Hypertakt-Aufrißfeld und Grigoroff-Blase erlischt die Hypertakt-Vakuole - und die SOL rematerialisiert vollständig im Standarduniversum.

Je nach gewähltem Hypertakt-Modus (Sprungweite und Etappendauer) ist mit entsprechendem Überlichtfaktor die jeweils gewünschte/programmierte Distanz überbrückt worden. Durch Auswahl der Sprungweiten gegen Etappenende läßt sich der Rematerialisierungspunkt auf 1000 km exakt bestimmen. Gleichzeitig wird der hypermechanische Abstoßimpuls festgelegt, der der SOL einen entsprechenden Bewegungsvektor im Normalraum vermittelt (ggf. auch Nullfahrt relativ zur Umgebung).

(8) Feld Mit sol

(9) Normaler Sublicht-Flug der SOL: z.B. Einflug in ein Sonnensystem, Einschenken in einen Planetenorbit etc. (bzw. bei zuvor erfolgter Rematerialisierung mit Nullfahrt: erneute Sublicht-Beschleunigung)

(9)

Sublicht

 

 

AGGREGATSTRUKTUR

Wie schon weiter vorne erwähnt, besaß jedes Hypertakt-Triebwerk eine Gesamtausdehnung von ca. 500 Meter Durchmesser. Funktionale Kernstücke waren allerdings folgende Einzelaggregate, die zum Gesamtkomplex des Hypertakt-Triebwerks zusammengeschaltet waren:

Abb. 4: Schematischer Aufbau

Details

Der Hypertakt-Pulsator steuerte Hypertakt-Konverter und Projektoren, die einerseits die wechselnde Aufladung/Intensität der Hyperfelder bewirkten und überdies die innere Grigoroff-Schicht aus der konzentrischen Lage zwangen, so daß sie sich an einem (beliebig wählbaren) Punkt der äußeren Aufriß-Feldhülle annäherte. Weil sich gleichnamige Pole abstießen, ein Rückschnellen der inneren Feldhülle aber durch die Projektoren verhindert wurde, entstand eine Unstetigkeit im Hyperfeldsystem insgesamt - gewissermaßen eine »Entladung«. Statt diese aber, wie z.B. beim Paratronschutzschirm üblich, durch einen Aufriß in den Hyperraum abzuleiten, wurde die Kraft zur Fortbewegung genutzt: Es kam zu einer Art »Rückstoßeffekt«, dessen hypermechanischer Vektor (also der Betrag der Kraftwirkung und ihre Richtung) exakt justiert werden konnte - und damit auch die Parameter des Hypertakt-Modus: Je näher die Feldhüllen einander angenähert wurden, desto größer wurde die erreichte Einzelsprungweite bzw. der Überlichtfaktor - und durch Wahl des Punktes, an dem sich die beiden Feldhüllen einander näherten, ergab sich die exakt gegenüberliegende Fortbewegungsrichtung. Das wechselseitige Aufladen/Abschwächen beider Feldhüllen durch die Hypertakt-Pulsator-Steuerung führte zu den »weichen Transitionen« im 1230-Hertz-Takt.

ENERGIEVERSORGUNG

Sie basierte auf einem permanenten Zapfvorgang, der nach dem gleichen Prinzip wie bei den bekannten Hypertrop-Zapfern arbeitete (Anzapfen eines an Entropie ärmeren Kontinuums), jedoch keine auffälligen Zapftrichter mehr besaß und eine kontinuierliche Energieübertragung - umschrieben als leistungsunabhängiger 5D-Transfer - z.B. an die Hypertakt-Triebwerke ermöglichte. Kernstücke der Permanent-Zapfer waren evakuierte Kugelkammern, in denen paratronähnliche Aufrißerscheinungen stabilisiert wurden, deren Ausmaße im Bereich quantenmechanischer Unschärfe lagen, d.h. nur die Größe eines Elektrons besitzen. Die aus dem energetisch höherwertigen Kontinuum abfließende Energie war multifrequente Hyperenergie, die i.a. bei ihrem Eintritt ins Standarduniversum zu konventionellen Teilchenpaaren degenerierte (z.B. zu Elektron-Positron-Paaren), welche beim Zusammentreffen zu Gammastrahlung zerstrahlten.

Die Weiterverwertung war dann »konventionell« - auch die NUG-Schwarzschildreaktoren arbeiteten mit gepulster Gammastrahlung (Eine »Zwischenspeicherung« von Energie im Gravitraf war aufgrund der permanenten Abzapfung eigentlich nicht erforderlich, mit Blick auf Notfallsituationen waren dennoch Gravitraf-Speicher vorhanden und konnten beschickt werden). Über diese Nutzung hinaus konnte durch polarisierte Hyperfelder Hyperenergie ganz bestimmter Frequenzbereiche »ausgefiltert« werden: Dieses betraf vor allem die Hypertakt-Triebwerke, die somit als Direktverwender anzusehen waren (Normalerweise war bei jedem Aggregat, das auf 5D-Basis arbeitete, ein Wandler notwendig, der Normal- in Hyperenergie transformierte, welche dann über die Projektoren als spezifische Wirkung abgegeben werden konnte bzw. durch entsprechende Projektion die gewünschte Wirkung - z.B. ein Schutzfeld - erzeugte. Dieser Zwischenschritt entfiel bei Verwendung der ausgefilterten Hyperenergie der Permanent-Zapfer: Die abgezapfte Hyperenergie wurde direkt an den Endverbraucher weitergeleitet!).

Zur Übertragung dienten hyperenergetische Röhrenfelder (je nach Energiedurchsatz mit Querschnitten von Haardünne bis Unterarmdicke), die von der Funktion her Glasfaserleitern entsprachen und in ähnlicher Weise die Energie über beliebige Wege/Distanzen zu den Aggregaten schickten.

Die Leistungsaufnahme des Hypertakt-Triebwerks war extrem: Zwar wurde der Großteil der Versorgung wie oben beschrieben direkt in Form von Hyperenergie geliefert, doch deren Betrag ließ sich ja auch in konventionelle Einheiten umformen. Umgerechnet ergab sich hierbei ein Wert von 1,435 x 1017 Watt = 143,5 Mrd. Megawatt (Zum Vergleich: Ein Ultrakomp-Waring des Modells U1KW-III/3460 - wegen der Laren-Invasion zunächst nicht realisiert, später dann in der SOL doch verwendet - besaß eine Leistungsaufnahme von ca. 90 % der Kraftwerks-Nettoleistung von 22,5 Mrd. MW = 2 x 1016 W = 20 Mrd. MW. Der Prototyp der FANTASY - Kalup-Modell 3-K-0/2102 - gab sich sogar noch mit maximal 220.000 MW zufrieden)!

Mit anderen Worten: Sogar im gekoppelten Zustand der SOL lieferten die alten Kraftwerke insgesamt (Hypertrop + NSR) »nur« 137,5 Mrd. MW = 95,65 % der für das Hypertakt-Triebwerk benötigten Leistung! Sollten nun die SOL-Zellen bei Abkopplung dennoch mit dem Hypertakt-Triebwerk fliegen, standen ihnen nur maximal 57,5 Mrd. MW zur Verfügung = 40 %.

Während der SOL-Mittelteil stets ausreichend versorgt war, mußten die Kugelzellen bei Abkopplung deutliche Einschränkungen in Kauf nehmen, weil sie dann nur auf die Hypertrop-Zapfer und NSR-Kraftwerke angewiesen waren: Die Gravitraf-Speicher allein konnten Energie für maximal eine Stunde Hypertakt-Flug beim Überlichtfaktor von 120 Millionen bereitstellen, sprich eine Reichweite von 13.699,7886 Lichtjahren gewährleisten. Dem war noch die Leistung der NSR-Kraftwerke hinzuzurechnen. Um deren Notfall-/Reservefunktion aber nicht zu überfordern, ergab sich als Faustregel, daß die SOL-Zellen - unabhängig vom jeweils gewählten Überlichtfaktor - nur eine Reichweite von 15.000 Lichtjahren besaßen und dann ihre Gravitraf-Speicher aufladen mußten!

Da die SOL insgesamt aufgrund des Permanent-Zapfers über eine zeitlich uneingeschränkte Energieversorgung verfügte (der abzapfbaren Menge waren naturgemäß ebenso Grenzen gesetzt wie der Aufnahmekapazität der Endverbraucher!), besaß sie mit Blick auf das Hypertakt-Triebwerk »eigentlich« auch eine uneingeschränkte Gesamtflugreichweite, die letztlich nur durch Auslaugung/Materialermüdung etc. reduziert werden konnte: Als Perry Rhodan die SOL in Besitz nahm, kannte er die noch vorhandene Reichweite nicht! Er hatte keine Ahnung, wie lange das Triebwerk ohne Ausfallerscheinungen funktionierte! Es war zwar zu erwarten, daß es nicht schon in naher Zukunft zum Versagen kam, doch daß es irgendwann so weit sein würde, war eine von Anfang an als Damoklesschwert über der SOL schwebende »Gefahr«! Nach einigen Dutzend Millionen Lichtjahren würde es u.U. zu Problemen kommen, die letztlich zum Ausfall führen; es war nicht bekannt, wann das sein wird, aber daß eine Reichweitenbegrenzung vorlag, war eine stete Quelle für Unsicherheit!

ZWISCHENTAKT- bzw. INTERVALLORTER

Es handelte sich um ein System, das passive Ortung und aktive Tastung kombinierte und auf zeitverlustfreier, hyperphysikalischer Basis arbeitete. Genutzt wurden die mit dem 1230-Takt verbundenen Intervallbereiche beim »Teilweise-Eintauchen« in den Normalraum, d.h. pro Sekunde Hypertakt-Flug wurden 1230 »Orterbilder« ausgewertet und ggf. für Ausweichmanöver herangezogen (da es sich um hyperphysikalische Prozesse handelte, konnten sie die gepulste Grigoroff-Blase durchdringen und Ergebnisse aus dem Standarduniversum liefern).

Der Passiv-Orter empfing hierbei aus einem kugelförmigen Bereich von 20 Lichtjahren Durchmesser sämtliche hyperenergetischen Emissionen, die nach bekanntem Schema analysiert und den jeweiligen Verursachern zugeordnet werden (Sonnen, Raumschiffe etc. - alle besaßen charakteristische Emissionsspektren). Durch Eingangssignalstärke und Peilung ließen sich Richtung und Entfernung bestimmen.

Die Aktiv-Tastung beinhaltete die vertrauten Teilbereiche Masse-, Energie- und Strukturtastung - hierbei handelte es sich um von der SOL ausgehende gebündelte hyperenergetische Abtaststrahlen, deren Reflexionen wie oben ausgewertet wurden. Dieser Taststrahl fächerte kegelförmig in Flugrichtung auf und erreichte in 50 Lichtjahren Distanz einen Durchmesser von 20 Lichtjahren.

Abb. 5: Zwischentakt- bzw. Intervallorter (nicht maßstabsgerecht)

Orter

Da auch bei Maximal-Überlichtfaktor von 120 Millionen in jeder Sekunde »nur« 3,8055 Lichtjahre zurückgelegt wurden, in dieser Zeit aber 1230 Einzelergebnisse in die Berechnungen einflossen, waren die o.g. Distanzen völlig ausreichend.

Zwar war die SOL selbst beim Hypertakt-Modus nicht zu orten, wohl aber konnten die von ihr ausgehenden Emissionen im Kegelbereich der Aktiv-Tastung angemessen werden! Ein Gegner erkannte also an Hand der von ihm georteten Abtaststrahlen, daß da etwas auf ihn zukam, doch um was es sich handelte, blieb ihm verborgen.

ZUSAMMENFASSUNG DER GRUNDLEGENDEN BEGRIFFE UND DATEN

Die zum Übergang in den Hypertakt-Modus erforderliche Mindestgeschwindigkeit betrug 50 % der Lichtgeschwindigkeit und wurde als sog. Pulsatorschwelle umschrieben. Eingeleitet wurde der Hypertakt-Modus durch das Hypertakt-Aufrißfeld unter gleichzeitiger Errichtung der gepulsten Grigoroff-Blase, welche im stets gleichen, charakteristischen 1230-Hertz-Takt pulsierten und dem Raumschiff ein eigenständiges Mikrokontinuum zuwiesen, die Hypertakt-Vakuole, so daß mit den weichen Transitionen nur ein teilweises Eintauchen in den Normalraum verbunden war. Bis zum Maximal-Überlichtfaktor von 120 Millionen war die Hypertakt-Rate variabel konfigurierbar, d.h. die Weite der Einzelsprünge ebenso wie die Dauer der Etappe. Hierin lagen die Hauptvorteile des Hypertakt-Verfahrens: Große Wendigkeit und ein bis auf 1000 km präzises Wiedereintauchen in den Normalraum, welches überdies mit ebenfalls variabel programmierbaren Austrittsbewegungsvektor verknüpft war. Dank der Energieversorgung durch Permanent-Zapfer war die Reichweite nur in Abhängigkeit von möglichen Ausfallerscheinungen zu sehen; sie war zweifellos sehr hoch, letztlich aber doch begrenzt!

Beim Hypertakt-Flug waren (Fremd-)Ortung oder Beschuß nicht möglich; Gefahren stellten nur Extremobjekte dar, denen allerdings durch Verwendung des Zwischentakt- bzw. Intervall-Orters i.a. rechtzeitig ausgewichen werden konnte.  


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